Petition um EA die Star Wars Lizenz zu entziehen

Als Firma kann man es selten allen Kunden Recht machen. Vor allem nicht, wenn es sich bei den Kunden um Gamer handelt. Trends und Geschmäcker sind teilweise sehr schnelllebig und die gesamte Branche befindet sich stets im Wandel. Waren vor rund 15 Jahren noch Echtzeitstrategie-Titel wie beispielsweise Command & Conquer großartige Kassenschlager, dreht sich heute fast niemand mehr nach diesem Genre um.

Lizenz zum Gelddrucken?

Die Wünsche und Geschmäcker der Kunden nicht zu treffen kann selbst den besten Herstellern passieren. Aber einen gewaltigen Wirbel im Internet zu erzeugen – das ist schon auf eine sehr seltsame Art beeindruckend. Wieder einmal hat es der große Publisher EA geschafft in die Negativ-Schlagzeilen zu geraten und hat wieder einmal unter Beweis gestellt, warum die Firma mehrmals in den USA zur schlechtesten Firma gewählt worden ist.

Hintergrund hinter dem diesmaligen Aufruhr ist die Handhabung von sogenannten Mikrotransaktionen (Spieler können Boni durch Echtgeld erwerben) innerhalb eines Vollpreistitels. Laut den Spielern von Star Wars Battlefront 2 wäre die Abzocke besonders dreist, da man sehr viele Stunden investieren müsste, um alles im Spiel freischalten zu können – natürlich damit der Spieler den Geldbeutel zückt und sich die freischaltbaren Inhalte einfach kauft anstatt zu erspielen.

Die Rechnung ging allerdings nicht ganz auf, da sich diesmal die Spieler gegen eine derartige Geschäftspraxis auflehnen. Schon seit Wochen findet man auf Plattformen wie Twitter, Reddit und Co. sehr viele Beiträge zu dem Thema. Der Schaden am Image von EA ist bereits beträchtlich.

EA Aktie verliert bereits an Wert

Nun wurde das nächste Kapitel eröffnet. Auf der bekannten Website Change.org wurde eine Petition ins Leben gerufen, um EA die Lizenz an Star Wars wieder zu entziehen, um weitere Spiele zu verhindern. Sicherlich wird die Petition nicht ihr Ziel erreichen, da der Lizenz-Inhaber Disney wohl kaum einen Rückzieher machen kann vom Vertrag mit EA.

Dennoch ist dies ganz klar ein Zeichen gegen den aktuellen Trend rund um Mikrotransaktionen, was meistens schlicht in Abzocke mündet. Man zahlt immerhin 50 oder 60 Euro und erwartet ein vollwertiges Spiel, bei dem man nicht noch zusätzlich für eigentlich dazugehörende Inhalte zahlen möchte.

Wie man im Bild unterhalb sehen kann, hat sich der Kurs der EA Aktie seit Release von Battlefront 2 im November verschlechtert, was wohl größtenteils auf den Shitstorm rund um das Spiel zurückzuführen ist.

Spieler vereinigen sich

Die Petition hat mittlerweile schon über 100 000 Unterschriften gesammelt und zeigt, wie ernst es den Spielern mit dem Thema ist. Star Wars an sich liegt sehr vielen Spielern natürlich am Herzen, da das von George Lucas erschaffene Sci-Fi Universum Generationen von Menschen verbindet seit 40 Jahren. Darüber hinaus hat EA nebenbei noch mehr Unmut auf sich gezogen mit der Schließung eines anderes Entwicklerstudios, welches ein Singleplayer Spiel zu Star Wars entwickelte.

Direkt ändern wird es sicherlich nichts an der Lizenzvergabe, aber es sollte ein Zeichen gegen Lootboxen und Mikrotransaktionen sein. Mit etwas Glück wird der ein oder andere Entwickler nun umdenken.

Das Problem daran ist allerdings, dass mittlerweile viele Entwickler mit dieser Geschäftspraxis einen großen Umsatz erzielen. Ich persönlich vermisse die Zeit, als man einfach ein komplettes Spiel für 50 Euro kaufte und nicht ständig im Spiel selbst nochmals zur Kasse gebeten wurde.


Bild: Screenshot Trailer Star Wars Battlefront

Geschrieben von : Sebastian

29 Jahre alt mit großer Leidenschaft für Videospiele, gebürtiger Mittelhesse und Träumer. Fan von virtuellen Abenteuern seit frühster Kindheit und unverbesserlicher Optimist. Wer etwas will, findet Wege! Wer etwas nicht will findet Gründe! Fragen? Anregungen? Sonstiges? Kontakt: redaktion@karasugames.de

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