Wenn Zocken zur Sucht wird

Gamer hören es nicht gern! Aber in der Tat bergen Computer Games ein gewisses Suchtpotential. Viele Spieler geraten hier in einen Teufelskreis. Nur noch das nächste Level erreichen oder die nächste Mission erfüllen. Und das immer wieder. Im Grunde ein Selbstbetrug. Vor allem dann, wenn die Arbeit oder die Schule, kochen, einkaufen oder reale Freunde dabei auf der Strecke bleiben. Du Sucht hat sich dabei „spielend“ eingeschlichen.

Dabei kommt es gar nicht auf die Menge der Zeit an, die man vor dem PC sitzt und zockt. Viel wichtiger ist der Umgang damit. Sogenannte „Fun Spieler“ sind zum Beispiel nicht süchtig. Diese investierten zwar auch unter Umständen sehr viel Zeit und Energie in Computer Games. Aber dennoch sieht er Games lediglich als Bereicherung seines normalen Alltags. Andere Dinge seines Lebens vernachlässigt er dabei nicht. Er geht in gleicher Art und Weise auch seinen üblichen Beschäftigungen und Hobbies nach.

Der Avatar vor dem inneren Auge

Aber wenn beginnt dann die Sucht, wenn die reine Spielzeit kein Kriterium ist? Dazu muss man wissen, dass Computerspielsucht der Alkohol- und Drogensucht nicht unähnlich ist. Der Betroffene verspürt ein unwiderstehliches Verlangen nach der Substanz. Und im Fall der Computerspielsucht ist das nun mal das Zocken. Schule, Arbeit und andere Dinge halten vom Zocken fern und stehen dem im Weg. Das geht soweit, dass in diesem Fall sogar Bilder des Spielgeschehens oder des eigenen Avatars vor dem inneren Auge auftauchen. Und das steigert wiederum das Verlangen, sich möglichst schnell wieder mit dem Game zu beschäftigen. Das geht soweit, dass gerade durchgeführte Aktivitäten unvermittelt abgebrochen werden. Der Fachausdruck hierfür lautet „Craving“.

Zocker auf Entzug

Kommt es dann auch noch dazu, dass zum Beispiel der PC kaputt ist oder besorgte Eltern einschreiten, dann zeigen sich bei einem Betroffenen in der Tat Erscheinungen, wie sie auch bei anderen Suchtarten auftreten, wenn jemand „auf Entzug“ ist. Hierzu zählen beispielsweise aggressive Ausbrüche und Depressionen, aber auch Kopfschmerzen oder Schwindelanfälle. Das Bedürfniss nach Computerspielen steigt, während die Leistungsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit zurück geht.

Computerspielsucht vs Glückspielsucht

Immer wieder wird auch die Glücksspielsucht mit der oben angsprochenen Computerspielsucht in Verbindung gebracht. Und in der Tat gehört beides mittlerweile irgendwie zusammen. Denn gerade Online Casinos, sind mittlerweile eine ernst zu nehmende Konkurrenz zu stationären Casinos bzw Spielbanken. Im Netz gibt es ca 2600 dieser Online Casinos, wie sie hier zum Bespiel aufgelistet sind. Dem Spieler wird der Einsatz von Echtgeld dabei, dank Onlinezahlungsanbietern dabei einfach gemacht, wie diese Übersicht zeigt. Für die meisten Menschen ist dies vollkommen harmlos. Doch einige Menschen laufen auch hier Gefahr, der Sucht zu verfallen. Und in diesem Fall treten im Grunde die gleichen Sympthome auf (z.B. das Craving), wie bei der Computerspielsucht. Das gilt für klassische Spielbanken, als auch für Online Glücksspiel. Allerdings weisen Computerspielsüchtige andere Persönlichkeitsstrukturen als Glücksspielsüchtige auf.

Dennoch darf man weder Computergames noch Glücksspiele pauschal „verteufeln“. Die weitaus meisten Menschen spielen Computergames in einem vollkommen normalen Rahmen und wenn sie mal nicht zocken können, bricht ihnen auch kein Zacken aus der Krone. Gleiches gilt für Glücksspiele. Die meisten haben in einer Spielbank oder bei der Nutzung eines Online Casinos einfach nur einen spaßigen Abend. Aber einige gleiten in beiden Fällen möglicherweise in die Sucht ab.

Geschrieben von : Andreas Rabe

IT Spezialist, Hesse, Blogger und Autor auf Addis Techblog .

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