Schon mal etwas von Panzar gehört? Ich auch nicht und so geht es wohl den meisten. Das Spiel wurde mehr oder weniger heimlich am 22. April in Europa veröffentlicht und ist eigentlich echt ein Geheimtipp. Ich habe mich die letzten Tage mal damit auseinander gesetzt und schreibe nun einen Test über das russische Free2Play Spiel.
An Panzar wird nun schon einige Jahre herumgeschraubt und wird von dem russischen Panzar-Studio entwickelt, welches 2008 gegründet worden ist und auch gleichzeitig das erste Spiel der Firma ist. Es basiert auf der CryEngine 3 und ist Free2Play. Laut der Beschreibung der Entwickler handelt es sich um ein Teamplay orientiertes Online-Action-Game. Das gibt jetzt noch nicht wirklich Aufschluss darüber, worum es in dem MMO geht und die deutsche Seite ist auch noch halbwegs eine Baustelle, da einiges noch nicht ins Deutsche übersetzt worden ist. Aber ich denke das kann man noch verzeihen, handelt es sich wie gesagt hier um eine russische Firma die gerade erst in Europa gestartet hat. Zum Zeitpunkt des Tests waren immerhin schon große Teile übersetzt und das wird sicherlich bald schon fehlerfrei sein. Jedenfalls findet man auf der Seite schon einige nützliche Anleitungen und Einsteigertipps in Video- und Textform. Das ist löblich, da die meisten Spiele sowas erst einige Zeit nach dem Release auf ihren Seiten anbieten.
In der Community selbst befinden sich noch relativ wenige deutsche Spieler, was aber größtenteils daran liegt, dass kaum jemand etwas von dem Spiel gehört hat. Auch das deutsche Subforum ist bisher noch recht leer, wird sich aber ebenfalls in Zukunft ändern denke ich. In Sachen Marketing sollte man wohl noch ein wenig nachbessern.
Den schicken Trailer zu Panzar habe ich mir dann auch direkt mal zu Gemüte geführt und hat echt Lust auf mehr gemacht. Allerdings wirkt der Trailer viel ernster, als das eigentliche Spiel ist…denn so ganz ernst nimmt sich Panzar nicht immer.
Worum geht es denn in Panzar nun eigentlich?
Nach der schnellen Anmeldung eines Kontos auf der Homepage ging es auch schon los mit dem Download des rund 4gbyte großen Clients. Sobald es fertig installiert ist startet erstmal ein Launcher, wie man ihn zum Beipiel von World of Warcraft oder Planetside 2 kennt. Die Grafik- und Audioeinstellungen muss man hier vornehmen, bietet aber nicht wirklich viele Einstellungsmöglichkeiten bei der Grafik. Denn hier kann man nur Auflösung und die allgemeine Qualität einstellen – zu erwähnen sei hier die Qualitäts-Einstellung „zurück in die 90er“. Wie bereits erwähnt besitzen die Entwickler Humor. Trotz CryEngine 3 lief das Spiel sogar auf einem schwächeren Rechner ohne Probleme und die Qualitätsabstufungen scheinen gut überdacht zu sein.
Dann gings auch endlich los und rein ins Spiel und Klasse auswählen. Ich habe mich zuerst für einen sogenannten Panzer entschieden (Klassen Beschreibungen kommen später) und habe mich auf das Tutorial gestürzt. Aussehen oder ähnliches kann man nicht verändern, das wird erst später im Shop möglich sein. Auch Rüstung einfärben oder ähnliches steht nicht zur Auswahl, aber ist ebenfalls später im Shop möglich. Natürlich nicht umsonst.
Als erstes viel mir hier sofort die Musik auf, die zwar etwas leise ist, aber durchaus stimmig ist. Ich finde solche Details immer wichtig, den wenn das Drumherum irgendwie billig wirkt, trübt es indirekt den Spielspaß. Gerade bei Free2Play Spielen kannte man ja aus der Vergangenheit viele qualitativ unterirdische Produkte, bei denen der Spielspaß schon auf den ersten Blick schon fast vergangen wäre. Aber hier kann ich Entwarnung geben, denn Panzar wirkt stimmig und glänzt vor allem durch das gute Design der Umgebung und der Charaktere – CryEngine 3 sei dank. Die Charaktere erinnern übrigens sehr stark an die Figuren aus dem Warhammer-Universum, was wohl auch eine große Inspiration der Entwickler gewesen sein muss.
Das Tutorial an sich ist hübsch gemacht und führt einem erstmal in die grundlegende Steuerung ein, die auch bewusst sehr simpel gehalten worden ist. Mit der linken Maustaste führt man einen schnellen, aber schwachen Schlag aus, während man mit der rechten Maustaste einen heftigen und langsamen Schlag loslässt, der auch Energie kostet. Mit der Strg-Taste blockt der Charakter nach vorne und die Shift-Taste ist für den Sprint reserviert. Kennt man ja bereits schon aus vielen anderen Spielen. Später kommen noch die aktivierbaren Skills dazu, die dann auf den Tasten 1-10 legen, aber die muss man erst freischalten. Darauf gehe ich auch später noch ein.
Nach einer kleinen Unterhaltung mit 2 sonderbaren Zwergen gehts dann auch weiter direkt in eine Falle, aus der man sich natürlich heldenhaft befreit indem man wild um sich schlägt. Zu guter letzt treffen wir dann einen noch sonderbaren Ork, der gerade seinen Flugdrachen mit Schlägen züchtigt, nur um uns danach durch ein Portal in die Arena zu schicken – und damit direkt in den eigentlichen Part des Spiel. Panzar ist nämlich kein MMO im Sinne von WoW und co, da man hier ausschließlich PVP Kämpfe gegen andere Spieler führt. Also keine Tour durch eine offene Welt oder etwas in der Art. Ist aber auch nicht schlimm, denn ähnlich wie in League of Legends geht es hier nur um PvP-Arena Kämpfe.
Wichtig bei solchen Third-Person-Spielen oder auch MMORPGs ist ja, wie sich die Spielfigur steuert und wie es sich „anfühlt“. Die Animationen sind wirklich mehr als gelungen und sind sehr flüssig. Der Charakter fühlt sich nicht träge oder schwammig an und auch die Attacken sind ziemlich zielgenau. Den First-Touch und First-Look Test hat das Spiel auf jeden Fall schon mal bestanden.
Kommen wir nun aber zum richtigen Teil des Spiels, nämlich den Arena-Fights. Hier treten 10 gegen 10 Spieler an, die über ein Matchmaking-System zufällig in den beiden Teams landen – das System versucht dabei Spieler gleicher Stärke gegeneinander antreten zu lassen (Jeden Charakter kann man leveln und besitzt austauschbare Rüstungen. Dazu später mehr). Es gibt 10 unterschiedliche Arenen, die größtenteils im Domination-Modus gespielt werden. In der Mitte befindet sich ein Kreis, den man kontrollieren muss, indem man darauf steht. Je mehr Spieler darauf stehen, desto mehr Punkte bekommt man. Das Team, dass zuerst 500 Punkte erhält gewinnt die Runde. Später stehen noch andere Modi wie King of the Hill, Belagerungsangriffe und Siege zur Verfügung. Abwechslung gibt es also auf jeden Fall.
Anfangs wirkt es chaotisch, da irgendwie jeder kreuz und quer durch die Gegend rennt und man erstmal den Gegner finden muss. Die haben nämlich keine fetten roten Namen über dem Kopf schweben, sondern tragen Fahnen auf dem Rücken. Hat man das erstmal verstanden, kann man auch loslegen und dem Gegner eins auf die Birne hauen, anfangs eher weniger effektiv, da man noch schlechte Rüstung hat und noch keinerlei Fähigkeiten freigeschaltet hat. Mein mit Schild und Schwert bewaffneter Berserker hat allerdings die Fähigkeit Zauberschild, welche um gefühlte 180° nach vorne alle Geschosse abprallen lässt. Das kostet allerdings Mana und kann somit nicht ewig aufrecht gehalten werden. Ich und mein Team waren jedenfalls sehr dankbar für diesen Schild, denn von gegenüber schoss ein Zwerg mit seinem stationärem MG auf uns (fühlte sich ein wenig wie Omaha-Beach an). Für meine Abwehr-Aktion gab es Unterstützungspunkte. Leider kam danach eine Eishexe vorbei und hat mich und meine Teamkameraden in einen Eisblock verwandelt, worauf hin ein Nahkämpfer mit uns kurzen Prozess machen konnte. Nachdem wir nach dieser Aktion wieder ins Chaos gefallen sind hatte sich einer der Spieler aufgerafft und einige Taktik-Ansagen per Voicechat zu senden, was uns dann doch noch den Sieg gebracht hat. Der Voicechat funktioniert ganz gut, kann aber auf Wunsch auch deaktiviert werden.
Der Kampf war dabei ziemlich hübsch anzusehen, da die Engine hier erwartungsgemäß eine ansehnliche Grafik auf den Bildschirm zaubert. Auch ist mit die Musik wieder positiv aufgefallen, auch wenn sie etwas zu leise war für meinen Geschmack. Sollte man also auf jeden Fall hochdrehen, denn es lohnt sich. Meine ersten Minuten in Panzar haben mich also durchaus positiv überrascht und mir hat auch das Tempo des Spiels gut gefallen; nicht zu schnell und nicht zu langsam. Ich konnte auch bisher noch keine großen Balance-Schwächen unter den 8 verschiedenen Klassen entdecken. Es ist eben ein Schere-Stein-Papier System teilweise, was aber nicht sonderlich ins Gewicht fällt.
Die Klassen von Panzar
In Panzar gibt es 8 verschiedene Klassen, die sich in Fernkämpfer, Nahkämpfer und einen Heiler unterteilen. Alle besitzen unterschiedliche Skill-Bäume und können den eigenen Wünschen angepasst werden. Vor dem Erstellen des Charakters erklärt ein Info-Fenster nochmal recht simpel, worin die Stärken und Schwächen der Klasse bestehen und wie schwer sie zu spielen ist. Alle Klassen besitzen 3 Ressourcen: Lebenspunkte, Energie (wird für Attacken und Sprinten benötigt) und Mana.
Ich gehe jetzt mal näher auf die einzelnen spielbaren Klassen ein.
Panzer
Den Panzer kann man sich als klassischen Tank vorstellen, der mit Schwert, Schild und schwerer Rüstung an der vordersten Frontlinie steht und auch nicht so schnell umkippt. Natürlich ist er kein Tank, wie man es aus normalen MMOs kennt, da er in erster Linie auch einfach nur ein Schadenmacher ist, der einfach eine Ecke defensiver ist. Allerdings ist er mit der Fähigkeit Zauberschild dafür prädestiniert den Capture-Punkt zu halten und sein Team gegen die Fernkämpfer zu schützen. Die Barriere zwingt den Gegner dazu in den Nahkampf zu gehen, wenn sie denn den Punkt erobern wollen. Die später freischaltbaren Skills sehen auch sehr interessant aus, da beispielsweise Gegner per Kette heranziehen kann oder per Rammbock durch die Gegner hindurch rennt und sie dabei betäubt. Wer auf große, hässliche Orks mit viel Durchhaltevermögen steht ist hier genau richtig.
Paladin
Der einzige waschechte Heiler und Dispeller (entfernt negative Zustände auf Verbündeten) im Spiel. Da es im Spiel keine Lebenspunkte-Balken bei Freunden oder Feinden gibt, hat man sich hier eine interessante Idee ausgedacht. Schaltet man in den Heilmodus per Tastendruck, färben sich die Silhouetten der verbündeten Spieler je nach Gesundheitszustand ein (grün, gelb, rot). Will man jemand heilen, so muss man ihn direkt im Fadenkreuz haben und schon schwingt der Paladin seine Keule zur Heilung. Ist eher schwierig zu spielen, da die Heiler für die meisten Spieler das erste Ziel sind. Freischaltbare Skills sind zum Beispiel Wiederbelebung von gefallenen Verbündeten, oder das Buffen von Verbündeten durch Auras. Der Paladin alleine ist eher chancenlos gegenüber anderen Klassen, entfaltet deswegen seine Stärken erst, wenn er in der zweiten Reihe steht, geschützt von seinem Team. Gerade zusammen mit einem Panzer kann der Paladin sehr gut den Punkt halten für eine Weile, dafür kann er alleine kaum etwas ausrichten.
Kanonier
Der so ziemlich hässlichste Charakter im Spiel, macht allerdings eine Menge Spaß zu spielen. Der Kanonier ist ein Fernkämpfer und kann unter anderem ein stationären MG aufbauen und den Gegner damit unter Dauerfeuer legen (überhitzt allerdings nach kurzer Zeit – Feuerstöße sind hier das A und O). Er kann nicht sonderlich viel einstecken, aber ist ein Klasse Support, wenn man den Capture-Punkt gerade unter Kontrolle hat. Außerdem kann er Fallen legen oder seine Kanonenstellung befestigen. Zwerge sind zwar richtig hässliche kleine Kerle, aber mit dem MG auf die Gegnergruppe drauf halten macht eine Menge Spaß…nur Inquisitoren wird man hassen.
Inquisitor
Der Inquisitor zieht mit 2 Schwerten in den Kampf und kann am ehesten mit einem Schurken verglichen werden. Er steckt nicht viel ein, aber teilt ordentlich aus und verfügt außerdem über die Fähigkeit sich für seine Gegner zeitweise unsichtbar zu machen. Aus dem Nichts kann er massig Schaden verursachen, aber sollte auch ziemlich schnell das weite suchen, wenn er nicht sterben will. Freischaltbare Skills ermöglichen ihm zum Beispiel Gegner zu verlangsamen oder den eigenen Schaden für einen Moment zu erhöhen. Es wird wahrscheinlich die Klasse sein, die man am häufigsten im Spiel antreffen wird. Unsichtbarkeit und erhöhte Bewegungsgeschwindigkeit lassen ihn ziemlich „schnell“ spielen und Hit’n’Run hat schon seinen Reiz. Er hat aber eigentlich nichts zu suchen in der Mitte eines Pulks, dafür ist er umso effektiver beim Ausschalten von stationären MGs samt Besatzung.
Eishexe
Abgesehen vom knappen Outfit und dem merkwürdigen Make-Up ist die Eishexe in erster Linie darauf ausgelegt, den Gegner zu kontrollieren oder durch Combos schweren Schaden zuzufügen. Die Eishexe kann nämlich Gegner festfrieren, so dass sie sich nicht mehr bewegen können und auch nicht angreifen können. Eine später freischaltbare Fähigkeit baut nämlich darauf auf den Gegner einzufrieden, um ihn danach zu zerschmettern. Außerdem kann sie Beispielsweise Feuerzauber reflektieren und den Schaden auf den Angreifer umleiten. Ist wahrscheinlich eher schwierig zu spielen, aber kann entscheidenden Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen mit ihren Kontroll-Fähigkeiten. Ist allerdings eher eine Nahkämpferin, hält dabei nicht viel aus.
Schwester des Feuers
Wie ihre Kollegin von der Eis-Abteilung sieht auch die Schwester nicht sonderlich attraktiv aus, aber sie ist im Gegensatz zur Eishexe eine reinrassige Fernkämpferin. Es gibt eigentlich nicht viel zu ihr zu sagen, denn sie wirft im Grunde einfach mit Feuerzaubern um sich und kann auch einen Feuerregen auf den Gegner prasseln lassen, der gleich mehrere Feinde auf einen Schlag trifft, oder die Gegner per Schockwelle in die Luft wirft. Sie macht wie der Inquisitor sehr viel Schaden, aber steckt nur wenig ein. Deswegen sollte sie am besten, wie auch der Paladin, in zweiter Reihe stehen und einen großen Bogen um die Nahkämpfer machen. Die Schwester des Feuers ist eher einfach zu spielen, aber sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Wer sich rechtzeitig zurückzieht und überlebt, wird innerhalb von kurzer Zeit sehr großen Schaden austeilen können.
Berserker
Der zweite Ork in der Runde der Panzar-Helden, bewaffnet mit einer dicken Zweihand-Keule zieht er leicht bekleidet in den Kampf und ist ein Nahkämpfer, wie er im Buche steht. Im Vordergrund stehen bei ihm die Mobilität und das umwerfen des Gegners, außerdem kann er mit einem Skill den Block eines Gegners durchschlagen. Mit seinem Sprint oder Kampfsprung überbrückt er mühelos Distanzen, sei es um zu flüchten oder jemanden zu verfolgen. Diesem Burschen sollte man besser nicht im Nahkampf begegnen, da auch er sehr massiven Schaden aus teilen kann…auf Kosten seiner Verteidigung. Es ist eine sehr offensive Nahkampfklasse, eben ein Berserker.
Pionier
Dieser Zwerg ist eher ein Supporter und unterstützt sein Team durch die Geräte, die er auf dem Schlachtfeld aufbaut. Er ist deswegen sehr schwer zu spielen, aber kann einen großen Einfluss auf das Spiel haben. So kann er beispielsweise eine Teleportationsmaschine bauen, mit der die Teammitglieder binnen eines Sekundenbruchteils große Entfernungen überbrücken können. Hierfür muss er 2 Geräte bauen, was etwas Zeit in Anspruch nimmt. Außerdem kann er eine Barriere bauen, die wie der Zauberschild des Panzers wirkt, oder er stellt Totem auf, dass die Energie-Regeneration des Teams erhöht. Auch er kriegt relativ schnell auf die Mütze, wenn er in den Nahkampf gerät.
Die Klassen spielen sich alle sehr unterschiedlich und es dürfte auch jeder etwas für sich finden denke ich. Und man kann glaub ich erkennen, dass das Spiel durchaus einiges an taktischer Tiefe zu bieten hat, da hier viele Klassen unterstützen können. Eingespielte Teams werden sicherlich einige interessante Taktiken demnächst aus dem Hut zaubern und das Teamplay wird hier auch schwer ins Gewicht fallen. Beim Klassen-Design haben sich die Entwickler jedenfalls merklich Mühe gegeben, auch wenn ich mir ein paar mehr freischaltbare Skills gewünscht hätte.
Level, Fähigkeiten, Ausrüstung und der Shop
Wie ich schon erwähnt habe, steigt man mit seinem Charakter im Level auf. Nach jeder Schlacht erhält man,abhängig von den eigenen Leistungen,Erfahrungspunkte. Auf Wunsch kann man sich Account temporär gegen Kristalle (eine der zwei Ingame-Währungen) in einen Premium-Account umwandeln lassen und erhält damit doppelte Erfahrungspunkte. Mit jedem Level-Aufstieg erhält man einen Fähigkeitspunkt, den man danach im sogenannten Altar (Skilltree) verwenden kann, um eine Fähigkeiten aufzuwerten oder freizuschalten. Diese Fähigkeitspunkte sind allerdings nicht an den Charakter gebunden, sondern können auch im Altar anderer Charaktere des Accounts verwendet werden. Das ist durchaus eine gute Idee, da gerade später viel mehr Erfahrungspunkte für ein Level-Up benötigt werden. Wer will kann sich einen Level-Aufstieg auch gegen Kristalle kaufen, was anfangs noch recht wenig kostet. Kristalle sind übrigens die Währung, die man gegen echtes Geld im Shop erwerben kann. Alternativ kann man Kristalle auch durch den Tausch von Gold im Spiel erwerben, allerdings ist der Wechselkurs hier 1:50 und pro Schlacht bekommt man gerade mal um die 15-20 Gold. Aber auf den Shop und die Währung gehe ich gleich noch genauer ein.
Neben dem Fähigkeiten-Baum kann man den Charakter noch mit diversen Ausrüstungsgegenständen ausstatten, wie man es von diveren (Action-)MMOs schon kennt. Neue Ausrüstung kann man sich nun entweder im Shop gegen Kristalle oder Gold kaufen, oder man erwirbt eine Rezeptur / Plan um den Gegenstand selbst herzustellen in der Schmiede. Nach den Schlachten erhält man nämlich Gegendstände, mit denen man Tränke oder Ausrüstung herstellen kann, was aber immer zufällig verteilt wird. Desweiteren kann man einzelne Gegenstände auch mit Runen aufwerten. So erhöht die Scherbe der Wasserrune die Gesundheit um 1,4% beispielsweise. Das System lädt also zum basteln und optimieren ein. Für neue Rüstungen muss man wie gesagt eine Rezeptur zuerst erwerben, um danach den Gegenstand herstellen zu können.
Wer möchte kann übrigens seine Rüstung auch farblich anpassen oder seinem Charakter eine neue Frisur bzw. einen neuen Bart verpassen, allerdings auch wieder nur gegen Kirstalle. Entweder man verdient viel Gold und tauscht es um, oder aber man muss die Brieftasche zücken.
Free2Play und Pay2Win fallen ja sehr oft in einem Atemzug, also muss auch Panzar nun diesen Check über sich ergehen lassen. Wie schon erwähnt lassen sich Level-Up per Kristalle kaufen, was aber mit steigendem Level immer teurer und teurer wird. Die ganzen kosmetischen Änderungen oder das Einfärben der Rüstungen ist ebenfalls ausschließlich durch Kristalle zu kaufen, aber ansonsten gibt es im Shop nichts was man nicht erspielen könnte. Es dauert nur eben länger, wenn man das Gold in Kirstalle umtauschen möchte. Pay2Win konnte ich also nirgends entdecken, man muss eben nur mehr Zeit investieren, wenn mann kein Geld ausgeben möchte. Aber wirklich teuer sind die Kristalle nicht, denn für 10€ bekommt man immerhin schon 300 Kristalle. Und nur als Beispiel: Rüstung einfärben samt neuer Frisur würde rund 50 Kristalle kosten. Die Tränke kosten jeweils 1 Kristall pro Trank.
Lediglich Zeit erspart man sich, wenn man Geld ausgeben möchte, ansonsten hat man keine nennenswerten Vorteile im Spiel. Ein durchaus wichtiger Faktor, denn trägt ein Spiel erstmal den „Pay2Win“-Stempel wird man nur schwer neue Spieler begeistern können.
Fazit
Ich muss sagen, dass mich Panzar echt überrascht hat. Wie schon gesagt hatte ich dieses Spiel zuvor nicht auf dem Radar und der Name hat mir auch einfach gar nichts gesagt. Aber ich muss sagen, dass es sich gelohnt hat dem Spiel eine Chance zu geben. Es schlägt in etwa in die Selbe Kerbe wie ein League of Legends oder World of Tanks mit der simplen Steuerung, die aber dennoch eine Menge taktischer Tiefer zulässt und eine Menge Action bietet. Ich muss sagen, dass mir diese kurzweiligen Schlachten wirklich Spaß machen und der Weg für eine treue Community wurde ebenfalls geebnet, denn es werden Tuniere ausgetragen und der Client bietet die Möglichkeit, direkt auf Twitch-TV zu streamen. Sicherlich braucht das Spiel hier und da noch ein wenig Tuning und auch andere Spielmodi wären wirklich eine gute Idee, aber das Spiel steckt ja quasi noch in den Kinderschuhen.
Was die Grafik angeht braucht man nicht viel sagen, denn die CryEngine 3 ist ein solides Gerüst. Die Grafiker haben es geschafft eine stimmige Welt zu erschaffen und die Maps zeichnen sich durch nette Details aus. Aber man sollte hier nicht die Grafikwucht eines Crysis 3 erwarten, denn die Grafik kommt da keinesfalls an den Ego-Shooter heran, auch wenn es die selbe Engine als Grundlage hat. Überzeugt hat sie mich dennoch.
Der Sound ist auch vollkommen akzeptabel und die musikalische Untermalung hat es mir ein wenig angetan. Der Voicechat funktionert auch tadellos und regel beispielsweise die Musik und die Lautstärke der Effekte herunter, so dass man den Sprecher besser versteht.
Das Gameplay ist spaßig, aber ich kann noch nicht abschätzen, wie es mit der Langzeitmotivation aussieht. Es greift sofort der typische MMO Instinkt „ich muss den nächsten Level erreichen“ oder „ich will bessere Ausrüstung“. Die Schlachten an sich haben mir sehr gut gefallen, kurzweilige Action mit durchaus taktischem Anspruch. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Spiel evtl. sogar seinen Platz im eSport finden könnte unter Umständen. Aber genau wie World of Tanks kann es sehr zeitaufwendig sein, wenn man ohne echtes Geld zu investieren vorwärts kommen möchte.
Panzar ist ein gutes Spiel und für mich eine der Überraschungen des Jahres. Wer etwas mit MMOs anfangen kann und noch nicht des Fantasy-Settings überdrüssig ist sollte defintiv mal reinschauen, allerdings gibt es hier ausschließlich PvP-Schlachten und keine PvE Inhalte wie beispielsweise in WoW. Vielleicht sieht man sich ja mal in der Arena?
Den Panzar-Client und alle weiteren Details gibts auf der offiziellen Seite: http://www.panzar.com/
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Kann man das Spiel denn zusammen mit Freunden spielen? gibts da eine option für?
Ja das kann man. Im Spiel kann man eine Freundesliste verwalten und sich dann zusammen für eine Runde anmelden.