Planetside 2 Test

Von on on

Planetside 2 Test

Gewaltige Schlachten mit mehreren Hundert Spielern gleichzeitig auf einer riesigen Karte und dabei noch eine hübsche Grafik? Vor einiger Zeit war dies noch unvorstellbar, aber Planetside 2 macht’s möglich. Der Mulitplayer Shooter aus dem Hause von Sony Entertainment brachte im letzten November diesen  massively multiplayer online first person shooter (MMOFPS) auf den Markt und das ganze auch noch Free2Play – ob das was taugen kann? Ich habe mir den Shooter nochmal angeschaut und teste ihn nun.

 

Billig Schrott?

Bei dem Wort Free2Play rollen sich den meisten Spielern meistens die Zehennägel direkt hoch, da in der Vergangenheit die meisten Spiele dieser Gattung schlicht qualitative Rohrkrepierer waren – meistens kombiniert mit Abzocke durch sogenannte Item-Shops, in denen man gegen Echtgeld Vorteile erkaufen kann. Mittlerweile wurde aber Free2Play (kurz F2P) von vielen großen Publishern ins Auge genommen, da man damit einfach viel mehr Leute erreichen kann. Denn kostenlos lockt natürlich erstmal mehr Spieler an, als ein Vollpreis-Titel. Und wer es dann spielt, investiert vielleicht im Item-Shop. Das blöde an diesen Item-Shops ist allerdings, das man sich teilweise gewaltige Vorteile gegenüber anderen Spielern erkaufen kann, so dass man schnell mehr Geld ausgibt als wenn man sich ein Spiel einfach für 50 Euro im Laden kauft. Und genau deswegen stehen viele dem F2P Prinzip erstmal skeptisch gegenüber.

Gerade bei PvP-Spielen (Spieler gegen Spieler) macht sich schnell Unmut breit, wenn der mit der größeren Geldbeutel gewinnt und nicht der, der besser das Spiel beherrscht. Dessen war sich Sony Entertainment zum Glück bewusst und was das angeht kann ich direkt Entwarnung geben: Zwar kann man hier auch für Geld einkaufen, aber man kann es sich auch einfach freispielen. Als zahlender Kunde hat man lediglich den Vorteil, dass man einfach schneller an die neuen Objekte bekommt, die man durch Erfahrung und damit CERT (Spielgeld Währung) bekommt. Das einzige was man nur gegen Euro bekommt, sind exklusive Tarnmuster für Fahrzeuge – das kann man zur Not  verschmerzen, da es nur die Optik verändert.

 

Wo geht’s bitte zur Schlacht?

Planetside 2 und der Vorgänger nehmen beide eine Sonderstellung ein, da beide die einzigen Shooter mit einer derartigen Größenordnung sind, die selbst ein Battlefield vergleichsweise klein aussehen lassen. Die Spielwelt besteht aus 3 Kontinenten (Schnee, Wald und Wüste), die jeweils ca. 9 Basen besitzen. Dabei ist eine Basis inkl. Umland in etwa so groß wie eine komplette Battlefield 3 Karte – gigantisch! Und genau hier liegt einer der negativen Aspekte des Spiels, aber dazu später mehr.Los geht’s erstmal damit, dass man sich einen Charakter erstellt. Im Spiel gibt es 3 Fraktionen, die sich auch recht unterschiedlich spielen.

  • Terran Republic – Schnelle Feuerrate der Waffen, moderater Schaden und recht ausgeglichene, aber schnelle Fahrzeuge
  • New Conglomerate – Zungenbrecher, langsame Feuerrate der Waffen aber hoher Schaden, langsame aber stark gepanzerte Fahrzeuge
  • Vanu Sovereignty – Alien-Technologie, Schnellfeuer Plasma-Waffen, die zwar sehr genau sind, aber verursachen weniger Schaden, je weiter die Projektile fliegen. Die Fahrzeuge sind die schnellsten und wendigsten im Spiel.

Wie man sieht spielen sich die einzelnen Fraktion doch recht unterschiedlich. Man merkt einen deutlichen unterschied, wenn man in einem Conglomerate Flugzeug fliegt und danach mal einen pfeilschnellen Jäger der Vanu benutzt.

Hat man sich erstmal entschieden, geht’s schon direkt los auf Schlachtfeld. Man startet erstmal in der eigenen Basis, die der Feind nicht einnehmen oder angreifen kann. Dort stehen dann mehrere Terminals, bei denen man sich Fahrzeuge auswählen kann, oder die Klasse wechseln. Klassen gibt es in Planetside 2 insgesamt 5 Stück, die man auch aus jedem anderen Shooter kennen wird: leichte und schwere Angriffseinheit, Gefechtssanitäter, Spion, Ingenieur und Max (Max ist eigentlicher eher ein Fahrzeug, da es ein Mech-Anzug ist).

Nachdem man den Server betreten hat steht man auch erstmal in der eigenen Basis, meistens umgeben von vielen anderen Spielern. Als erstes springen einem die ganzen Terminals ins Auge, wo man sich Fahrzeuge bestellen kann oder seine Klasse wechselt. Übrigens die Fahrzeuge und Klassen kann man sich upgraden, sprich Waffen austauschen, Magazine erweitern und und und. Die Punkte die man dafür braucht sind die sogenannten CERT Punkte, welche man durch Erfahrung bekommt. (Gegner eliminieren, Basen einnehmen, heilen, Munition verteilen usw.. Dadurch erhält man Erfaherung). Das kennt man ja schon von anderen Spielen.

Nun steht man also erstmal in der Basis und weiß nicht so Recht wo es lang geht, oder wo die Action ist. Nach dem drücken der Taste „M“ öffnet sich die Map und man wird sich erstmals der Größenordnung des Spiels bewusst. Da ich gerne fliege schnappe ich mir erstmal den Jagdflieger und düse los. Zuvor habe ich mir auf der Karte angeschaut, wo gerade was los ist und setze mir einen Wegpunkt. Nach rund 2 Minuten Flugzeit bin ich dann da und ich erlebe die erste große Schlacht. Ungefähr 10 freundliche und feindliche Flieger liefern sich Dogfights, während ein paar Bomber weiter oben auf die Basis drauf halten. Auf dem Boden nähern sich mehrere Panzer meines Teams und nehmen die Basis von der Flanke aufs Korn, während auf den Mauern unzählige Soldaten des Gegners verzweifelt verteidigen. Ich denke das kann ich als einen wirklich epischen Moment in meiner persönlichen Spielgeschichte festhalten, da ich so etwas noch nicht mal in Battlefield erlebt habe. Man kommt sich wirklich wie in einem großangelegtem Krieg vor, vor allem da die Welt stets dynamisch im Wandel ist. Hier gibt es kein Runden-Ende und es wird auch keine neue Map geladen. Die 3 Fraktionen bekämpfen sich rund um die Uhr.

Die Fahrzeuge und Teams

Nach meiner ersten großen Schlacht musste ich nach meinem virtuellen Ableben wieder in der unangreifbaren Hauptbasis respawnen – Zeit um sich mal die Fahrzeuge näher anzugucken. Hier hätten wir zum Beispiel das Quad – unbewaffnet und sehr schnell. Als nächstes gibt es einen leichten und einen schweren Panzer, wobei die schweren Panzer bei jeder Fraktion unterschiedlich sind. Dann gibt es noch Jagdflieger für Dogfights, die ebenfalls unterschiedlich je nach Fraktion sind. Bomber gibt es auch und ein riesiges Drop-Schiff, welches zum Transport von Truppen gemacht ist. Zuletzt gibt es da noch einen Boden Truppentransporter, der auch als mobiler Spawnpunkt umgebaut werden kann. Viel Auswahl also.

Zwar kann man gerne als Einzelkämpfer losziehen, aber die wirkliche Stärke entfaltet das Spiel, wenn man sich einem Team anschließt und taktisch vorgeht. Angriff, Rückzug, Verteidigung, Flankieren…all das will organisiert sein und führt zum Erfolg. Manchmal schließt man sich einem Team an und ehe man sich versieht sind 2 Stunden vorbei. Es macht wirklich einen riesen Spaß mit solch großen Teams auf die Jagd zu gehen. Gerade am Anfang ist es ganz sinnvoll, da man allein ansonsten sehr schnell in der riesigen Welt verloren geht.

 

Mein Fazit

Planetside 2 ist wirklich recht einmalig auf dem Markt, auch wenn es im Kern nicht viel anders macht als ein Battlefield 3. Grafik und Sound sind auch stimmig, gerade die Weitsicht macht einiges her und vermittelt einem die Größe der Welt sehr gut.  Der Kampf um eine der unzähligen kleinen Basen kommt einem dabei beinahe vor, wie eine Runde Call of Duty. Auch die ganzen Fahrzeugkämpfe, egal ob auf dem Boden oder in der Luft, sind auch sehr gelungen meiner Meinung nach. Alles fühlt sich stimmig an und gut umgesetzt und somit braucht sich Planetside 2 hier auch nicht vor Call of Duty oder Battlefield 3 verstecken.

Grafisch und vom Sound her kann das Spiel auch überzeugen, auch wenn einige Titel hübschere Bilder auf den Bildschirm zaubern. Dennoch darf man dabei nicht vergessen, dass die Engine mehrere Hundert Spieler gleichzeitig darstellen kann, was keineswegs einfach umzusetzen ist. Denn spürbare Lags bei der Verbindung gibt es so gut wie nie, aber je nach System ruckelt es hin und wieder etwas. Für schwache Rechner ist dieses Spiel definitiv nicht geeignet.

Wer Teamplay mag und sich darauf einlässt, könnte viel Freude mit diesem Titel haben. Ich für meinen Teil habe unzählige Stunden mit meinen Freunden im Spiel verbracht. Auch ohne Geld auszugeben hatte ich Spaß und ich fühlte mich nicht sonderlich benachteiligt. Man benötigt nur Geduld, da die Punkte fürs Freischalten nur sehr langsam erhalten werden können, wenn man nichts zahlen will.

Geschrieben von : Sebastian

29 Jahre alt mit großer Leidenschaft für Videospiele, gebürtiger Mittelhesse und Träumer. Fan von virtuellen Abenteuern seit frühster Kindheit und unverbesserlicher Optimist. Wer etwas will, findet Wege! Wer etwas nicht will findet Gründe! Fragen? Anregungen? Sonstiges? Kontakt: redaktion@karasugames.de

2 Kommentare vorhanden

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  1. Tobias 21. April 2013 | Antworten

    Toller Test zu diesem Game. Mal was anderes, als diese nichtssagende, kurzgeschriebene Müll, den man sonst immer liest.

  2. Pingback: Browser- und Free2Play-Spiele Übersicht » KarasuGames 8. Juli 2014

    […] Es gibt einen Haufen an Ego-Shootern auf dem Free2Play Markt, die sich leider qualitativ gewaltig untereinander unterscheiden. Es gibt im Netz natürlich diverse Seiten, die sich mit der Thematik beschäftigen und Übersicht bieten wollen. Eine Seite dieser Seiten hat sich den Action Spielen verschrieben. Hier findet man unter anderem eine Übersicht der derzeit angesagtesten Spiele inkl. einer ausführlichen Beschreibung und Links, die zur Account-Anmeldung des jeweiligen Spiels und dessen Download-Portalen führen. In der dortigen Übersicht findet man unter anderem Spiele wie World of Tanks oder Planetside 2. […]

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