Lohnt sich der Grafikkarten Umstieg?

Im heutigen Hardware-Special geht es um Grafikkarten. Genauer gesagt darum, ob es sich lohnt, auf eine neue Grafikkarte umzusteigen. Die Frage ist komplexer als es scheint, denn der Markt für Grafikkarten ist im Jahr 2018 undurchsichtiger denn je. Miner, die nach Kryptowährung schürfen, bestimmen mit ihrer enormen Nachfrage die Preise. So sehr sogar, dass die führenden Hersteller Nvidia und AMG ihre Strategie danach ausrichten. Also habe ich mich entschlossen, etwas Licht ins Dunkel zu bringen und folgende Fragen zu beantworten: Unter welchen Voraussetzungen lohnt sich eine Umrüstung? Welches sind die besten Grafikkarten für welche Ansprüche? Wie entwickeln sich die Preise am Markt?

Asrock Mainboar Z90

Die Hardware-Voraussetzung: Interner Chip oder letzte Generation?

Bevor entschieden wird, ob eine Nachrüstung der Grafikkarte Sinn ergibt, müssen wir natürlich klären, wo der PC steht. Was ist die aktuelle Grafikkarte eures PCs oder Notebooks und wie ist er ansonsten ausgestattet?
Wer einen einfachen PC besitzt, der mit einem internen Grafikchip ausgestattet ist, für den lohnt sich der Umstieg leistungstechnisch mit Sicherheit. Die internen Chips von Intel und AMG reichen zwar fürs Surfen und Videoschauen problemlos aus. An anspruchsvollere Games ist bei den Chips jedoch nicht zu denken. Und: Bereits eine Einsteigerkarte für um die 100 Euro steigert die Grafikleistung eures PCs um ein Vielfaches!

Wer bereits eine leistungsfähige Karte besitzt, sollte diese genauer analysieren und abwägen, ob eine Umrüstung oder ein PC-Neukauf mehr Sinn macht. Eine Umrüstung ist vor allem dann sinnvoll, wenn die übrigen Komponenten (CPU, Speicher etc.) noch auf einem guten Stand der Technik sind oder ebenfalls kostengünstig nachgerüstet werden können. Krückt der ganze PC schon seit längerem, wird eine neue Grafikkarte das Eisen auch nicht aus dem Feuer holen. Meistens macht es auch keinen Sinn, mit jeder neuen Grafikkartengeneration eine neue Grafikkarte zu kaufen. Dies ist den Spezis unter euch vorenthalten, die immer den neuesten Trends wie 4K 3D-Gaming, Virtual Reality und Artificial Intelligence auf der Spur sind.

Ein Überblick: Die besten Grafikkarten auf dem Markt

Der Grafikkartenmarkt ist recht weit gefächert und ziemlich unübersichtlich. Deswegen habe ich euch die heißesten Eisen in zwei Kategorien zusammengestellt: Einsteiger- und Mittelklasse sowie High-End Grafikkarten.

Einsteiger- und Mittelklasse

Die Einsteigerkarten lohnen sich vor allem für den Einstieg ins Gaming und zur Nachrüstung von internen Grafikchips. Aktuelle Mittelklassekarten können veraltete Einsteigerkarten ersetzen und reichen auch für neueste Spiele, wenn nicht gerade in 4K auf höchster Detailstufe gespielt werden muss. Hier die besten Optionen:

  • Radeon RX 560 (ca. 110 Euro)
  • Geforce GTX 1050 2GB (ca. 130 Euro)
  • Geforce GTX 1060 3 GB (ca. 200 Euro)
  • Radeon RX 580 (ca. 270 Euro)

High-End

Der High-End Markt ist der dynamischste, da ständig neue Techniktrends auf den Markt drängen. Für den Herbst steht die neue 2000er Nvidia-Generation an, weshalb es vielleicht Sinn macht, mit dem Kauf einer Top-Grafikkarte bis dahin zu warten. Dies sind die zurzeit schnellsten Karten auf dem Markt:

  • Gefore GTX 1080 Ti (ca. 1200 Euro)
  • Gefore GTX 1080 (ca. 1000 Euro)
  • Radeon RX Vega 64 (ca. 800 Euro)

Miner vs. Gamer: Der Grafikkartenmarkt

Es begann alles mit dem enormen Kursanstieg der Kryptowährung Bitcoin im Jahr 2017: Für viele Privatpersonen wurde es auf einmal profitabel, im eigenen Haus nach der Kryptowährung zu schürfen. Das Schürfen ist sehr rechenintensiv – auch für die Grafikkarte. Es kauften also tausende Hobbyschürfer sämtliche Lager leer und die Hersteller von Grafikkarten kamen nicht mehr mit der Produktion hinterher. Der Effekt: Ein enormer Preisanstieg bei den Grafikkarten. Auf einmal waren High-End Karten kaum noch für unter 1000 Euro zu bekommen.
Mitte des Jahres 2018 sieht die Situation anders aus: Der Bitcoin-Kurs ist eingebrochen und der Betreiber der beliebtesten Kryptowährung für Miner Ethereum stellt auf einen neuen Proof um, der Hobby-Mining unrentabel machen könnte. Viele rechnen damit, dass der Gebrauchtmarkt Ende des Jahres mit Grafikkarten überflutet werden könnte, was auch zu einem Preisverfall auf dem Neumarkt führen würde. In einigen Monaten könnte also der ideale Zeitpunkt sein, die Grafikkarte umzurüsten.

Abwarten ist Trumpf

Zusammengenommen gilt vor allem für die anspruchsvollen Gamer: Abwarten. Die neuesten Modelle stehen in den Startlöchern und Modelle, die erst eine Generation alt sind, könnten bald zu Spottpreisen auf dem Gebrauchtmarkt verhökert werden. Wer mit dem High-End Hype nichts am Hut hat, für den lohnt sich eine Umrüstung seines internen Chips auf eine Einsteiger- oder Mittelklassekarte aber in jedem Fall. Wenn man gerade nicht das nötige Kleingeld zur Verfügung hat, um sich neue Hardware zu kaufen, bietet sich ein günstiger online Minikredit gerade zu an.

Geschrieben von : Andreas Rabe

IT Spezialist, Hesse, Blogger und Autor auf Addis Techblog .

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