Valve startete vor wenigen Monaten ja auf Steam Greenlight, bei dem Indie-Entwickler ihre Games den Spielern vorstellen können und diese dann darüber abstimmen, ob das Spiel im Steam Shop verkauft wird oder nicht. Eigentlich eine sehr schöne Sache, da auf diese Art unabhängige Entwickler ihre Spiele auch ohne große Puplisher über Steam verkaufen können. Allerdings gibt es auch Kritik an Greenlight, da hier beispielsweise eine Anmeldegebühr von rund 100$ verlangt wird. Außerdem wird von den Spielern abgestimmt, ob das Spiel aufgenommen wird oder nicht. Sollte der Titel abgelehnt werden sind den Entwicklern die Gründe meistens nicht klar, da man im nur mit „Ja“ oder „Nein“ abstimmen kann – keine Angabe von Gründen möglich.
GOG.com (Good Old Games) hat sich nun ebenfalls den Indie-Spielen angenommen. GOG.com verkauft eigentlich ältere Spiele, die unter die Kategorie „Retro“ fallen. Die meisten der dort angebotenen Spiele sind im normalen Handel nicht mehr erhältlich, da sie schlicht zu alt sind. Im Gegensatz zu Konkurrenz setzt Gog.com allerdings nicht auf DRM (Kopierschutz), sondern bietet die Spiele komplett ohne derartige Gängelungen an. Oftmals gibt es dazu auch noch zahlreiche Gimmicks wie Wallpapers, PDF-Handbücher, Soundtrack uvm..
Faire Chance nun für Entwickler
Nun wird GOG.com auch noch Indie-Entwicklern eine Plattform bieten, ihre Spiele zu verkaufen. Im Gegensatz zu Steam werden die Spieler allerdings nicht vorher von der Community „abgesegnet“, sondern GOG.com entscheidet selbst darüber und prüft jeden einzelnen Titel. Man betonte nochmals, dass hier jeder Titel geprüft werden würde und das man den Entwicklern auch Feedback geben wird, sobald etwas nicht gut genug sein sollte oder angemessen. Auch soll keine Anmeldegebühr wie bei Greenlight fällig werden – Valve begründet diese übrigens damit, dass man dadurch Spam unterbinden möchte.
Die Teilung der Erträge fällt mit 70/30 zugunsten der Entwickler sehr fair aus. Sollte GOG.com sich im Vorfeld finanziell an der Entwicklung beteiligen erhält der Händler 60% des Verkauferlöses bis der Vorschuss abgezahlt ist. Außerdem wird das Spiel auf sämtlichen Kanälen von Gog.com geteilt (Homepage und soziale Netzwerke). So werden die Projekte die nötige Aufmerksamkeit bekommen.
Ich persönliche begrüße es, dass nun auch Gog.com den Indie-Spielen eine Chance gibt. Über die letzten 10 Jahre hat sich der Markt der Spiele stark verändert und man merkt oftmals, dass Aktiengesellschaften viel mehr den Kurs angeben als die Entwickler. Dementsprechend ähneln sich die Spiele dann auch und die Puplisher gehen selten das Risiko ein, neue und kreative Konzepte aufzugreifen aus Furcht vor finanziellen Risiken. Indie-Entwickler haben solche Probleme nicht und können deshalb ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Zwar sind Grafik und Technik meistens weit entfernt von aktuellen AAA-Titeln, aber ein gutes Konzept ist besser als ein Grafik-Blender. Ein Minecraft hätte es niemals unter der Federführung von Ubisoft, EA und anderen Puplishern gegeben.