Als ich gelesen habe, dass sich ein Remake von Midwinter in Entwicklung befindet, klingelten bei mir sofort die Ohren. Midwinter ist ist eines der wenigen Spiele, an die ich mich aus aller frühster Kindheit erinnern kann, da ich es damals am Amiga meines Bruders gespielt hatte. Zwar wusste ich damals noch nicht so Recht was ich da machte, aber ich mochte es sehr. Erschienen ist das Spiel unter anderem für Amiga, Atari ST und MS-DOS.
Midwinter ist eines der Spiele, die wirklich prägenden Einfluss auf die Spielentwicklung im Ganzen hatte, ist es doch einer der Mitbegründer des Sandbox Genres. Dabei verband Midwinter gleichzeitig Open World mit Ego-Shooter, Strategie, Rollenspiel und Simulation. Setting war eine rund 400.000 km² große Insel, welche zu den Azoren gehört. Anders als erwartet herrschen dort keine tropischen Temperaturen, sondern tiefster Winter. Grund dafür ist ein nuklearer Krieg, der die Welt in einen postapokalyptischen Winter warf. Menschen lebten verstreut in kleineren Siedlungen, welche Vulkane unter der Oberfläche als Energiequelle nutzen – sogenannte Hitzeminen.
Aufgabe des Spielers war es nun als Captain der Free Villages Police Force (FVPF) die Insel Midwinter gegen einen machthungrigen General zu verteidigen, der mit seiner Armee alle Bewohner unterwerfen wollte. Dabei standen dem Spieler verschiedene Fortbewegungsmittel zur Verfügung, wie beispielsweise Ski, Schneeraupen oder sogar Paragleiter. Natürlich konnte man den Kampf gegen die Armee nicht alleine schaffen, weshalb man hier auch andere Menschen rekrutieren konnte – alle mit eigenen Stärken und Schwächen. Per Knopfdruch wechselte man zwischen den Spielfiguren hin und her und konnte somit strategisch vorgehen. Wer zum Beispiel in der Rolle eines Kindes unterwegs war, wurde von der Armee nicht beachtet und konnte so unbemerkt reisen. Außerdem erhielt man bei der Rekrutierung einen Bonus, da die Menschen Kindern eher helfen wollten als Erwachsenen. Nachteil daran ist, dass Kinder keine Fahrzeuge bedienen konnten.
Veteran an Bord
Bedenkt man, dass das Spiel 1989 erschien waren die Features bereits sehr vielfältig und auch durchdacht. So wurden beispielsweise auch Verletzungen simuliert – mit einem verwundeten Bein war man beim Ski fahren stark eingeschränkt, wohingegen eine Kopfverletzung zur Ohnmacht führt.
Das Konzept des Spiels würde mir auch heute noch gefallen, umso besser das es sich tatsächlich in der Entwicklung befindet. Chilli Hugger Software verkündete, dass man bereits an Konzepten für ein neues Midwinter arbeite und versuchen wolle das Spiel in die Moderne zu transportieren. Mit an Bord ist Dave Gautrey, welcher bereits am 1989 erschienem Midwinter mitarbeitete. Gautrey habe dabei Zugriff auf den alten Code und Design-Dokumente, welche nun als Basis für das Remake verwendet werden sollen. Die Familie des 2012 verstorbenen federführenden Entwicklers Mike Singleton gab bereits grünes Licht für das ambitionierte Projekt.
Die Pre-Production laufe schon seit 2013 und als mögliches Release-Datum wurde grob 2015 eingegrenzt. Eine passende Kickstarter Kampagne solle demnächst starten.
Ich freue mich darauf.