Ein großes Highlight auf der diesjährigen CES (Consumer Electronics Show) in Las Vegas war die Vorstellung von nVidias Tegra-K1-Chip. Bereits vor einigen Monaten wurde der Chip unter dem Projektnamen Logan vorgestellt und feiert nun unter dem Namen Tegra-Ki-Chip Premiere auf der CES. Bei diesem Chip handelt es sich um ein wahres Kraftpaket für mobile Geräte wie Handys und Tablets und soll laut Hersteller beispielsweise die PS3 und Xbox 360 ganz einfach hinter sich lassen.
Companion?
Der Tegra-K1-Chip ist ein sogenannter SoC (System-on-a-Chip) und basiert auf der Kepler-Architektur von nVidia, welche man bereits von der aktuellen Desktop Grafikkarten Generationen kennt. Jedoch begnügt sich der Tegra-K1-Chip mit einer Leistungsaufnahme von nur 5Watt, was für den mobilen Gebrauch und zwingend erforderlich ist – ansonsten würde das Tablet oder Smartphone ziemlich schnell der Saft ausgehen. Ausgeliefert werden soll der Chip in 2 Versionen, eine davon wird mit einem Quad-Core (4+1) Cortex-A15 Prozessor ausgestattet sein und einer mit nVidias eigenem 64-bit Dual-Core ARMv8 Denver CPUs und wird somit auch das Start-Katapult für zukünftige Projekte sein, die auf dieser CPU basieren.
Der mit einer maximalen Taktung von 1,9 bis 2,3 GHz laufende Cortex-A15 verfügt über einen sogenannten „companion core“, deswegen die 4+1 Bezeichnung. Dieser auch als „shadow core“ bezeichnete Kern wird immer dann aktiviert, wenn der Chip gerade nicht viel CPU-Nutzung benötigt – beispielsweise bei aktiviertem Screensaver oder schlichter Nichtbenutzung des Geräts. Sinn und Zweck dahinter ist einfach das Sparen von Energie. Wird mehr Leistung benötigt schaltet der Chip nach und nach andere Kerne hinzu, während der „companion core“ deaktiviert wird. Er wird bei 4 aktivierten Kernen nicht aktiviert.
Über den Dual-Core 64-Bit ARMv8 Denver hingegen gibt es noch nicht viele handfeste Informationen, er soll jedenfalls mit bis zu 2,5 GHz Takt arbeiten.
Unreal Engine 4 fähig
Der Tegra-KI-Chip ist in der Lage die aktuelle Unreal 4 Engine zu handhaben, was wahrlich ein Kraftakt für Hardware bedeutet…die 192 GPU-Kerne machen das möglich. Außerdem ist der Chip DirectX-11.1 und OpenGL 4.4 tauglich – stark! Theoretisch kann Android mittels dem Chip bis zu 8 GByte RAM zulassen und unterstützen Auflösungen bis zu 3840×2160 bzw. 4096×2160 via HDMI. Wie bereits angekündigt wird auch nVidias Konsole Shield ein Update erhalten zu einem späteren Zeitpunkt.
Generell hat sich wohl die Ausrichtung bei nVidia geändert. Wurden früher erst einfach die Desktop-Grafikkarten entwickelt und erst danach an die mobile Hardware gedacht, scheint es nun einen Kurswechsel gegeben zu haben. Einige Experten gehen davon aus, dass bei der Entwicklung nun zuerst die mobile Hardware als Grundgerüst genommen werden, aus denen dann die Desktop Varianten entstehen sollen.
Im Video sieht man nun, wie leistungsfähig der neue Chip eigentlich ist. Ziemlich beeindruckend wie ich finde.