Neue, leistungsfähige Rechner, ganz gleich ob Desktop PC oder Laptop, sind oft teuer. Darum stellt sich für viele die Frage, ob es wirklich ein neuer Computer sein muss oder ob nicht vielleicht ein guter gebrauchter vollkommen ausreicht. Immerhin kann ein Gebrauchter durchaus eine Alternative sein, wenn man knapp bei Kasse ist oder nach einem Totalverlust ganz schnell erstmal ein PC her muss. Muss es also unbedingt ein neuer sein? Die Antwort: es ist eine Abwägungssache!
Nicht um jeden Preis
Für Gamer ist diese Abwägungssache natürlich noch etwas kniffeliger. Denn ein gebrauchter Computer lohnt sich vor allem dann, wenn man nicht unbedingt auf dem neusten Stand der Technik sein will oder muss. Allerdings sollte man auch nicht um jeden Preis einen Gebrauchten kaufen. Höhere Ausgaben als 180€ bis 200€ lohnen sich für einen PC ohne Sonderausstattungen kaum. Denn einfache Computer, die sich für Büroarbeiten eigenen gibt es schon ab 250€ neu.
Soll es ein gebrauchter sein, gilt es als erstes auf den Prozessor zu achten. Für Büroarbeiten reicht ein flotter Doppelkern-Prozessor wie z.B. der i3 von Intel vollkommen aus. Die Finger sollte man allerdings von den veralteten Core2Quad oder Core2Duo lassen.
Beim Arbeitsspeicher gilt: je mehr desto besser und unter 4GB RAM sollte es selbst für Büroanwendung nicht sein. Allerdings lässt sich gerade RAM mittlerweile sehr kostengünstig nachrüsten. Man sollte dafür aber darauf achten, dass das Mainboard noch freie Steckplätze für den RAM besitzt. Zudem sollte man Geräte meiden, die noch den alten DDR-2 SDRAM (oder noch älter) nutzen.
Gamer, die sich einen kostengünstigen Gebrauchten zulegen möchten, sind manchmal gut beraten, wenn sie auf einen Desktop-PC mit einer High End Grafikkarte der vorrangegangen Generation setzen.
Die Sache mit den Notebooks
Wirklich interessant wird die Angelegenheit, wenn es um ein gebrauchtes Notebook geht. Denn hier lohnt es sich im Vergleich zum Desktop PC deutlich mehr auf ein gebrauchtes Gerät zu setzen. Hier kann es nämlich durchaus sehr oft sein, dass ein günstiges und gutes gebrauchtes durchaus schneller und leistungsfähiger ist, als ein billiges neues Notebook. So habe ich vor einiger Zeit mal ein gebrauchtes Notebook getestet, welches gar keine so schlechten Ergebnisse lieferte. Hier kannst Du meinen Testbericht zum gebrauchten HP Elitebook 8440p auf Addis Techblog lesen.
Ehemalige Topmodelle unter den Notebooks gibt es bereits ab 250€ gebraucht. Diese mit einem Core i5 sind noch immer deutlich schneller als neue Notebooks mit Atom Prozessor. Achillesferse gebrauchter Notebooks ist allerdings oft der Akku. Hier haben neue Laptops mit neuen, leistungsfähigen Akku natürlich die Nase vorn.
Wie alt darf ein gebrauchtes Gerät sein?
Hier kommt es auf den Einsatzzweck an. Ein Office PC, der gut erhalten ist, kann gut und gerne auch mal 5 Jahre alt sein. Älter sollte er allerdings nicht sein. Bei Computern, die im Gaming Bereich eingesetzt werden, sollte man Geräte meiden, die älter als zwei Jahre sind. Bedenken sollte man auch, dass sich gerade Notebooks deutlich schlechter nachrüsten lassen, als Desktops. Hinzu kommt, dass Verschleissteile wie Tastatur, Mauspad und in gewissen Maße auch der Bildschirm bei Notebooks nicht oder nur sehr aufwendig und teuer ausgetauscht werden können. Sind diese Teile abgenutzt oder zeigt der Bildschirm Pixelfehler gilt: Finger weg.
Wo bekommt man gebrauchte Geräte her?
Hier tummeln sich im Web einige Anbieter. So kann man ganz klassisch bei Ebay nach entsprechenden Geräten stöbern oder bei auf Gebrauchtwaren spezialisierten Anzeigenportalen. Der Amazon Marketplace kann auch eine gute Quelle sein. Manchmal findet man auch in klassischen Elektronik-Onlineshops Geräte die als B-Ware oder Versandrückläufer günstig verkauft werden.
Im Web finden sich mittlerweile auch sehr viele sogenannte Refurbisher. Als Shops, die sich auf das Aufbereiten gebrauchter Hardware und deren Verkauf spezialisiert haben. Und auch wenn sie mittlerweile Seltenheitswert haben, kann man auch mal im Laden des örtlichen Hardware-Händlers nachfragen.
Gewerbliche Händler haben aus Sicht des Käufers natürlich den Vorteil, dass sie eine gesetzliche Gewährleistung bieten müssen. Die Gewährleistungsfrist beläuft sich in Deutschland auf ein Jahr. (bei Neuware sind es zwei Jahre). Bei privat angebotenen Computern, wie man sie in Kleinanzeigen findet schließt der Verkäufer die Gewährleistung meistens aus – und das darf er auch. Dafür sind die Geräte privat oft günstiger zu bekommen. Bei Privatkäufen sollte man außerdem darauf achten, dass man bei der „mitgelieferten“ Software keine Raubkopieen untergejubelt bekommt. Hier gilt es auf die Lizenzen zu achten. Sowohl was das Betriebssystem angeht, als auch die Anwendungssoftware.