AMD Mantle befindet sich nun seit einiger Zeit in Entwicklung und soll nach Jahren DirectX als Schnittstelle ablösen. Die Vorteile liegen natürlich klar auf der Hand: Grafikkarten Hersteller und Grafik-Schnittstellen Programmierer im eigenen Haus könnten große Vorteile für die eigenen Produkte bringen. Nun präsentierte AMD im Zuge der Entwicklerkonferenz APU13 erste handfeste Fakten zur Leistungssteigerung durch die neue Schnittstelle.
Die derzeit unangefochtene Nummer 1 bei den Grafik-APIs (API = application programming interface | Programmiererschnittstelle) ist seit einigen Jahren Microsofts DirectX. Ganz simpel ausgedrückt sind diese Schnittstellen das Bindeglied zwischen der Hardware (Grafikkarte) und dem Betriebssystem (z.B. Windows). Seit Jahren hat Microsoft quasi das Monopol mit DirectX und deswegen versucht nun AMD seine eigene Schnittstelle zu etablieren – dies gelingt natürlich nur, wenn Mantle deutlich bessere Ergebnisse als DirectX erreicht. Neben Battlefield 4 (erhält wahrscheinlich noch dieses Jahr ein Mantle Update) habe auch noch nicht erschienene Spiele wie Thief und Star Citizen die Unterstützung von Mantle angekündigt.
Einer der ersten Vorteile von Mantle ist, dass es betriebssystemunabhängig ist, während DirectX nur auf Windows läuft. Gerade wenn man an Steam Machines denkt, ist dies ein großer Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Laut den Entwicklern von Mantle käme man mit der API dem Wunsch vieler Entwickler nach, mehr Kontrolle über die Grafikeinheit zu erhalten und außerdem sei es dadurch einfacher Konsolen-Spiele auf PC zu portieren.
Draw Calls und Vorteile für Entwickler
Neben der Grafikeinheit (GPU) hat die API außerdem noch entscheidenden Einfluss auf die Performance des Prozessors (CPU). Die CPU werden sehr schnell zu einem Flaschenhals und dies versucht Mantle zu umgehen bzw. zu verbessern. Als Beispiel zeigte AMD auf der Konferenz eine Steigerung bei den sogenannten Draw Calls. Diese Draw Calls sind Befehle, die an die GPU gesendet werden um ein bestimmtes Objekt rendern zu lassen. Für einen fertigen Frame (Bild) benötigt man mehrere hundert dieser Draw Calls und je mehr dieser Befehle möglich sind, desto besser ist die Qualität des Bilder oder mehr Objekte können dargestellt werden. Laut AMD sind derzeit mit DirectX rund 10 000 dieser Draw Calls möglich, alles darüber hinaus würde durch die CPU limitieren. Mantle soll 9x mehr dieser Befehle verarbeiten/ausgeben können.
Darüber hinaus hat Mantle Zugriff auf den Speicher, der CPU und GPU zur Verfügung steht was den Entwicklern viele Vorteile bringen soll. Außerdem werden diverse Buffer und Arrays zusammengefasst, was eine vereinfachte Kontrolle für Entwickler bedeutet. Außerdem soll die Initialisierung von Hardware durch ein verbessertes Binding-Modell der API beschleunigen. Dadurch das Shader nicht bei jedem Start neu kompiliert werden ergeben sich kürzere Ladezeiten. Auch soll das Ressourcen System für Multi-GPUs verbessert werden, was ebenfalls eine höhere Leistung mit sich bringen soll.
Potential hat Mantle also eine Menge und könnte tatsächlich ein Erfolg werden. Aber ob es sich durchsetzen kann bleibt abzuwarten und wird sich erst zeigen, wenn man genaue Zahlen zum Performance-Gewinn hat. AMD hätte damit einen großen Vorteil auf dem Grafikkarten Markt.