Wenn aus ARMA 2 und 3 ernst wird

ARMA (Armed Assault) 2 und 3 sind den meisten Spielern ein Begriff, basiert doch das mehr als nur erfolgreiche DayZ auf dem Grundgerüst von ARMA 2. Der Militär-Simulator war die letzten beiden Jahre ständig in den Top 20 von Steam vertreten und der Vorgänger Operation Flashpoint war vor über 10 Jahren ebenfalls ein bahnbrechender Erfolg. In den Singleplayer Kampagnen der diversen Ableger ging es stets um fiktive Konflikte zwischen NATO und russischen Verbänden und man kam verhältnismäßig realistische Kämpfe zu sehen. Armed Assault ist quasi der einzige Vertreter dieses Genres.

Hinter dem spielerischem Vergnügen steckt aber mehr als man denkt. Denn mit der Engine bzw. dem stark modifizierten Gerüst von ARMA werden in einigen Ländern Soldaten ausgebildet für spezielle Kampfsituationen – und das ist sogar von der NATO zertifiziert. Bezeichnet wird dieses Programm logischerweise nicht als Armed Assault, sondern trägt den martialischen Titel Virtual Battlespace 3. Eingesetzt wird das Trainingsprogramm unter anderem in den USA, Norwegen, Polen und Frankreich. Auch deutsche Soldaten trainieren am französischen Simulator. Entwickelt wird Virtual Battlespace von einem Ableger von Bohemia Interactive – nämlich von Bohemia Interactive Simulations. Beide Studios haben ihren Hauptsitz in Prag.

Des einen Freud, ist des anderen Simulator

Es ist schon ein wenig erschreckend, wenn man bedenkt wie nahe sich Realität und Spielvergnügen hier kommen. Während man abends mit Freunden am PC sitzt und gemütlich eine Runde ARMA 3 spielt, werden irgendwo anders zu selben Zeit Soldaten mit dem selben „Spiel“ ausgebildet. Die USA verwenden das Programm schon seit Anfang der 2000er Jahre.

Beeindruckend ist die Simulatorentechnik jedoch schon und wahrscheinlich wird sich der ein oder andere Gamer ein derartiges System auch für das heimische Wohnzimmer wünschen. Denn die Soldaten trainieren auf einer 4×2,2 Meter breiten, gebogenen Leinwand die eine 180°C Darstellung ermöglicht. Kombiniert mit der Helmkamera ergeben sich 360° Rundumsicht. Im gezeigten Video trainieren Soldaten beispielsweise den Umgang mit Laserzielgeräten während ihrer FAC-Ausbildung (Forward Air Controller) – der Simulator selbst wird als SIMFAC bezeichnet.

Leicht abstrakt wird das gezeigte Video schon, da man ähnliche Szenen auch aus den Einzelspielermissionen von ARMA 2 und 3 kennt. Das Sprichwort „Wenn aus Spaß ernst wird“ trifft hier wohl zu. Mich jedenfalls beschlich ein seltsames Gefühl beim Betrachten, da ich bereits öfter die Ableger der Serie spielte, auch wenn es sich dabei eigentlich um zwei unterschiedliche Produkte handelt, die lediglich das selbe Gerüst haben. Sonderlich pazifistisch wird man allerdings sowieso nicht eingestellt sein, wenn man die Spiele der ARMA Serie spielt.

 

Geschrieben von : Sebastian

29 Jahre alt mit großer Leidenschaft für Videospiele, gebürtiger Mittelhesse und Träumer. Fan von virtuellen Abenteuern seit frühster Kindheit und unverbesserlicher Optimist. Wer etwas will, findet Wege! Wer etwas nicht will findet Gründe! Fragen? Anregungen? Sonstiges? Kontakt: redaktion@karasugames.de

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