Relic und Sega erleben gerade den wohl größten Shitstorm ihrer Geschichte und Auslöser ist ein Computerspiel, dessen Darstellung russischer Soldaten während des 2. Weltkriegs die Gemüter einiger russische Bürger erhitzt. Die Rede ist von Company of Heroes 2, angesiedelt im 2. Weltkrieg mit einer russischen Story Kampagne. Im Strategiespiel übernimmt man die Kontrolle von russischen Einheiten, die teilweise nicht sonderlich ehrenhaft zu Werke gehen. Und genau das ist der Stein des Anstoßes: einige der im Spiel gezeigten Szenen sind den russischen Spielern schlicht zu unehrenhaft und entsprechen nach deren Ansicht nicht der Realität und sei „eine Schande für die heldenhaften russischen Veteranen und deren Nachkommen“.
Stop des Verkaufs von Company of Heroes 2 gefordert
Auf Metacritic hagelte es dafür massenhaft negativ Bewertungen von Spielern. Die meisten Kommentare waren allerdings einfach nur Polemik. Den Entwicklern von Company of Heroes 2 wurde oftmals unterstellt, mit den Nazis zu sympathisieren. Eine ziemliche Schlammschlacht wurde gestartet von den russischen Spielern und dies hatte auch Konsequenzen, denn der russische Spielehändler 1C-SoftKlab hat den Vertrieb von Company of Heroes 2 eingestellt und außerdem läuft aktuell eine Petition (mittlerweile 17 000 Unterschriften),in der gefordert wird das Spiel aus dem Shop von Steam zu entfernen – was hoffentlich nicht passieren wird.
Sega und Relic nehmen diese Vorwürfe natürlich sehr ernst. Welche Konsequenzen die Entwickler ziehen (wenn überhaupt) bleibt fraglich.
Auch die Steam Foren sind übersät mit Beiträgen zu dem Thema gepaart mit Unmut über das Multiplayer Balancing (Wehrmacht Einheiten wären angeblich stärker bzw. im Vorteil.)
Ich persönlich finde diese ganze Aktion sehr fragwürdig, zumal es sich immer noch nur um ein Spiel handelt. Nationalstolz ist ja schön und gut, aber das geht in diesem Fall zu weit und wohl auch recht einmalig in der Geschichte der Spiele. Ich hoffe sehr das Steam nicht darauf reagieren wird, auch wenn ich die russischen Spieler teilweise verstehen kann. Dennoch ist das zu extrem, was gerade passiert.