DayZ Origins 1.7.5 (Mod) Test

Zombies sind ja derzeit schwer in Mode, egal ob in TV oder bei Spielen. Gerade Serien wie The walking dead erfreuen sich international höchster Beliebtheit im abendlichen Fernsehprogramm. Im Kino feiert World War Z auch momentan große Erfolge. Natürlich ging all dies nicht spurlos an der Gaming Szene vorbei und so wird der Markt derzeit überschüttet mit allen möglichen Zombie Surrival Spielen – allerdings größtenteils Titel eher bescheidenerer Qualität. Einer der Lichtblicke und wohl auch das am meisten beliebte Spiel ist DayZ, wobei es  „nur“ eine Modifkation für Armed Assault 2 ist. Bereits letztes Jahr erschien die kostenlose Mod und schlug wie eine Bombe ein, so dass die Verkaufszahlen für das für die benötigte Spiel (Amred Assault 2 + Combined Operations) sprungartig anstiegen und wochenlang in den Charts bei Steam und co auf den oberen Plätzen vertreten waren.

Worum geht es denn nun in DayZ? Im Grunde geht es in DayZ einfach nur ums Überleben mit allen Mitteln. Man startet allein auf eine riesigen Insel, die Opfer einer Zombie Invasion geworden ist. Mit leeren Taschen begibt man sich nun also auf die Suche nach Waffen, Nahrung und anderen Utensilien die man zum Überleben in der Wildnis braucht. Anders als bei den meisten Spielen muss man stets die Anzeige für Hunger und Durst im Auge halten, denn wenn diese Anzeigen bei 0% sind stirbt der Charakter irgendwann – wie im echten Leben eben auch. Zwar sind überall verlassene Städte, aber Dosennahrung und Getränke sind stark limitiert und Städte sind meistens voll von Zombies. Da auch noch die Munition äußerst knapp ist, können Ausflüge in Städte durchaus zum Himmelfahrtskommando werden und wer stirbt ist dauerhaft weg vom Fenster. Die komplette Ausrüstung ist dann futsch und man startet wieder irgendwo an der Küste mit leeren Händen. So entsteht ein großer Nevernkitzel und man überlegt es sich zweimal, ob man ein Risiko eingeht oder nicht.

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Natürlich sind auf der Insel nicht nur Zombies unterwegs, denn auch andere Spieler kämpfen um das Überleben, was den Nervenkitzel nochmals stark erhöht. Denn es ist jedem frei überlassen, wie er auf andere Spieler reagiert. Zusammen tun und versuchen gemeinsam zu überleben? Oder doch lieber den Typen gegenüber um seine Tasche voll Nahrung und Hilfsmitteln zu plündern, um noch ein paar Stunden länger zu überleben? Das ist stets sehr aufregend und treibt den Puls bei Stadtbesuchen gewaltig in die Höhe, denn auch andere Spieler werden versuchen hier Gegenstände zu finden.
Fahrzeuge gibt es ebenfalls, aber die stehen meistens halb in ihre Bestandteile zerlegt am Straßenrand. Allerdings kann man Teile dafür finden und so das Auto zusammen bauen, was einen deutlichen Komfort mit sich bringt. Aber Fahrzeuge müssen betankt werden und Benzintanks sind selten. Natürlich erregen Autos eine Menge Aufmerksamkeit und eine Menge Spieler würden ohne zu Zögern den Abzug ziehen, nur um an ein schnelles Fortbewegungsmittel zu kommen, denn die Inseln in Dayz Origins sind wirklich riesig und umfassen über 100 Kilometer Straße.

Das ist der Kern und das Spielprinzip von DayZ, welches ein sehr intensives Spielgefühl hervorruft zusammen mit der beklemmenden Atmosphäre, die die leeren Städte und Landstriche erzeugen.

DayZ Origins

DayZ Origins ist nun quasi die Modifikation der Modifikation. Das Prinzip bleibt unverändert: man kämpft weiterhin ums Überleben, beschafft Nahrung und medizinische Vorräte und bekämpft Zombies oder feindlich gesinnte Mitspieler. Soweit so gut bzw. süchtig machend.

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Das Grundgerüst wurde nahezu komplett übernommen, allerdings spielt DayZ Origins auf einer komplett neuen Karte, die die Macher der Modifikation eigenhändig erstellt haben. Riesen Aufwand sowas, aber ich finde die Karte durchaus sehr ansprechend und ein Tapetenwechsel für Dayz Veteranen ist auch nicht verkehrt. Anders als im Original DayZ kann man hier einen Spawnpunkt auswählen zu Anfang, oder besser gesagt eine Spawnregion. Das macht es etwas einfacher, wenn man mit Freunden spielt und man somit nicht mehr mehrere Kilometer voneinander startet und ohne Karte erstmal hoffnungslos verloren und orientierungslos ist . 

Neben den Zombies und anderen Spielern sind bei DayZ Origins nun auch noch Söldner unterwegs, die eine große zentrale Stadt (Salvatation City) besitzen und zu einer wahren Festung ausgebaut haben. Diese Soldaten fliegen manchmal mit einem Hubschrauber quer über die beiden Inseln und nehmen alles unter Feuer, was sie zu Gesicht bekommen. Das erhöht den Druck auf die Spieler nochmals, denn gegen Hubschrauber ist man machtlos und sollte sich verstecken. Wer sich mit anderen Spielern zusammen tut kann auch einen Überfall auf Salavation City und seine vielen Vorräte starten, allerdings ist die Stadt von NPC Soldaten bewacht werden und auch schon auf große Entfernungen treffen – nur etwas für Profis mit guter Ausrüstung. Außerdem bekommt man nur dort die Pläne für eine Festung, die von Spielern gebaut werden kann. Richtig gehört: es gibt Häuserbau in Dayz Origins.

Heimwerken für Anfänger – der Hausbau

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Auch hier unterscheidet sich Dayz Origins zur ursprünglichen Modifkation, denn Spieler können endlich eigene Häuser bauen. Hierfür braucht man erstmal einen Bauplan, den man irgendwo in der Welt finden kann und einige Materialien. Geschenkt bekommt man hier nichts, denn man muss doch eine ganze Menge von recht seltenen Material ranschaffen um ein Haus bauen zu können. Wer aber dann erstmal alles zusammen gesucht hat kann endlich seine Ausrüstung sicher ablegen im Inneren. Den an der Tür hängt ein Zahlenschloss, ohne die Kombination kommt kein Fremder herein. Wer länger DayZ gespielt hat weiß wie genial eine sichere Ablage-Stelle ist, denn Sterben tut man schneller als einem lieb ist und dann ist alles futsch. 

Häuser können in 3 Stufen ausgebaut werden – von der kleinen Blechhütte bis zum vollwertigen Haus mit mehr Ablageplätzen für Waffen und Gegenstände. Außerdem kann man noch eine kleine oder große Garage bauen und so seine Fahrzeuge vor Diebstahl sichern. Stehen sie in der Garage kann kein anderer Spieler mehr darauf zugreifen oder es klauen – wunderbar!

Je nach Gesinnung (Hero oder Bandit) unterscheiden sich die Häuser. Wer anderen Spielern hilft oder Zombies tötet bekommt einen Hero Rang (Rang 1 bis 3). Level 3 Hero Häuser können also erst aber Hero Rang 3 gebaut werden. Selbiges gilt für die Bandit Häuser (Bandit Punkte bekommt man für das Töten anderer Spieler). Schönes System und motivierend, denn nun will man erst recht nicht mehr Sterben, denn beim virtuellen Tod geht auch der Rang verloren bzw. man verliert einen Rang Level.

Auch Festungen können in DayZ Origins  errichtet werden, allerdings braucht man dafür sehr viele Ressourcen und den Plan bekommt man nur in Salvatation City – und die ist wie bereits erwähnt extrem gut verteidigt. Die Mühen lohnen sich allerdings, da man danach eine schicke Festung für den eigenen Clan mit viel Platz hat und imposant sieht das ganze auch noch aus.

Fahrzeug-Tuning? Kein Problem!

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Neue Fahrzeuge sind ebenfalls mit an Bord. Zu den bereits bekannten zivilen Fahrzeugen aus Armed Assault II gesellen sich nun eigens von den Moddern erstellte Autos und LKW, die auch zum Setting passen. Sie sehen aus wie aus Schrottteilen zusammen gebastelt, was wunderbar zur post-apokalyptischen Umgebung passt. So gibt es einen Scrap-Buggy, der auch wirklich aussieht wie ein Schrott-Buggy. Wer will kann diese neuen Fahrzeuge teilweise auch tunen, so kann an dem Bus oder dem Buggy vorne ein Räumschild angebracht werden – sieht super stylisch aus. Andere SUVs zum Beispiel können mit Panzerplatten verstärkt werden, was auch effektiv gegen Handfeuerwaffen schützt. Natürlich müssen die Upgrade-Items wieder in der Welt gesucht werden und sind sehr selten. Ansonsten ist alles beim Alten, nur das es hier mehr Fahrzeuge gibt, die aber trotzdem erst repariert werden wollen.  Die ungepanzerten Fahrzeuge sind in Armed Assault II oftmals Fallen gewesen, da Handfeuerwaffen dort einfach durchschlagen und die Personen treffen, oder aber die Räder konnten einfach zerschossen werden. Dank Panzerplatten für Radkästen und Fensterscheiben ist man dem nicht mehr ganz so hilflos ausgesetzt und wird überlebensfähiger. Also unbedingt die Augen offen halten noch Fahrzeugen, die damit ausgerüstet werden können.

Besonders „schick“ aussehen tun die neuen Hubschrauber, denn die sind wirklich aus lauter einzelnen Schrottteilen zusammen gebaut worden plus einem normalen Cockpit. Dumm nur, dass es ewig dauert solche Hubschrauber zu betanken, aber es ist die Mühe wert denke ich.

Fazit zu DayZ Origins 1.7.5

Erst war ich ja skeptisch über eine Mod zu einer Mod, da schon Armed Assault II und DayZ ziemlich bug-versucht waren an allen Ecken und Enden. Auch habe ich DayZ wirklich sehr intensiv mit Freunden gespielt letztes Jahr und fühlte mich deswegen so übersättigt, dass ich wohl auf lange Zeit kein DayZ mehr angerührt hätte. Irgendwann ist eben alles ausgelutscht.

Nun hat mich aber ein Freund dazu gebracht mit ihm diese Mod zu Spielen und es hat mich direkt wieder total gefesselt. Das alte DayZ Prinzip hat mich sofort wieder gepackt, vor allem da man die neue Karte erkunden möchte und sein erstes Haus bauen möchte samt aufgewertetem Fahrzeug in der Garage.

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Man ist dem alten DayZ Prinzip treu geblieben, aber hat lauter Kleinigkeiten hinzugefügt die insgesamt ein mehr als stimmiges Gesamtbild abgeben. Zum Beispiel benötigt man für sein Haus Steine, das man aus einem Steinbruch mittels einer Picke abbauen muss. Und auf jeder Insel befindet sich lediglich ein Steinbruch, so entwickelt sich dort ein Brennpunkt unter Umständen oder zumindest hat man einen extrem hohen Nervenkitzel, wenn man dort ist – aus Angst vor anderen Spielern, die einen in den Rücken fallen. 

Alles in allem bin ich zufrieden mit DayZ Origins und wer die ursprüngliche Mod mag wird auch hier glücklich werden. Wer aber DayZ einfach gar nichts abgewinnen kann wird auch hiervon nicht überzeugt werden können. Das Spiel ist immer noch knallhart und vergibt keinen Fehler. Zwar ist DayZ eher ein ruhiges Spiel ohne dauerhafte Schusswechsel wie in anderen Shootern, aber dafür ist der Nervenkitzel hier sehr hoch, da man bedacht vorgeht und teilweise sehr spannende Situationen entstehen, die man wohl nur in DayZ erleben kann. Beispielsweise haben wir uns mühsam einen LKW zusammen gebaut und auch mit lauter Upgrades ausgestattet, nur um kurze Zeit später von einem feindlichen Hubschrauber beschossen zu werden. Gerade noch so konnten wir mit zerschossenen Reifen in einer Stadt Zuflucht finden, aber das Fahrzeug war fahruntüchtig. Also musste einer zurück zum eigenen Basiscamp, um einen Ersatzreifen zu holen, während der andere den Truck bewachte gegen feindliche Spieler. Mit begrenzter Munition und zur Neige gehender Vorräte waren wir in einer nervenzerreißenden Situation, aber genau das macht eben DayZ aus. Es gefällt nicht jedem, da es sehr langatmig sein kann, dafür bekommt man aber eine sehr intensive Spielerfahrung serviert.

DayZ und DayZ Origins sind derzeit die besten Zombie Surrival Games, die es gibt. Open World und Psychoterror vom feinsten – bitte mehr solcher Spiele und weniger Mainstream Einheitsbrei. Positiv zu erwähnen sei auch, dass das Mod-Team hinter DayZ Origins weiter fleißig an Updates werkelt und diese auch in regelmäßigen Abständen veröffentlicht. Ich finde es wirklich sehr lobenswert und denke es wird sich auch so schnell nicht ändern, da DayZ Origins momentan wirklich von sehr vielen Spielern gezockt wird.

Geschrieben von : Sebastian

29 Jahre alt mit großer Leidenschaft für Videospiele, gebürtiger Mittelhesse und Träumer. Fan von virtuellen Abenteuern seit frühster Kindheit und unverbesserlicher Optimist. Wer etwas will, findet Wege! Wer etwas nicht will findet Gründe! Fragen? Anregungen? Sonstiges? Kontakt: redaktion@karasugames.de

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