Die Maus ist ja so ziemlich das wichtigste Eingabegerät eines jeden PCs. Viele haben ja daheim nur recht schlichte Mäuse für 10 oder 15 Euro daheim rumfliegen, was auch für normale Anwender durchaus ausreichend ist. Aber waschechte Gamer haben teilweise richtig teure und qualitativ hochwertige Mäuse auf ihrem Schreibtisch stehen, die meistens auch nicht gerade billig sind. Das blöde an diesen Mäusen ist ja oft der Verschleiß, da sie oft sehr schnell das Zeitliche segnen. Spiele sind aber auch ziemlich harte Belastungsproben für die Eingabegeräte, so müssen sie doch Power-Klicken und auch Tastendrücke voller Wut und Zorn erdulden – gerade in Multiplayer Spielen reagiert man seine Wut über die Niederlage ja gern darin ab, indem man die Maustaste wilder bzw. fester drückt.
Grund genug deswegen einfach mal einen kleinen Test über meine Maus zu schreiben, die mich mittlerweile schon unfassbare 3 Jahre begleitet, was eine wirklich ziemlich lange Lebensdauer für eine Gaming-Maus ist.
Übersicht Raza Naga
Die Naga war bei ihrem Erscheinen vor einigen Jahren wirklich recht einzigartig auf dem Markt, da sie eine spezielle MMO-Maus ist. Im Unterschied zu anderen Mäusen hat sie nämlich extrem viele Tasten an der Seite – alles in allem 17 Tasten! Jeder der MMO spielt benutzt Shortcuts, um einfach schneller zu sein. Gerade bei komplexen MMOs ist aber irgendwann die ergonomische Belegung der Tastatur ans Ende gekommen und man braucht Extra-Tasten. Genau hier kommt dann eine Maus wie die Naga ins Spiel, da sie an der Seite 12 Tasten hat. Anfangs wirkt diese Masse an Tasten total unbedienbar, da es wie das Nummernpad auf einem Keyboard aufgebaut ist, aber dennoch sind die Tasten gut erreichbar (bei einer normalen Handgröße wie ich sie habe gibt es wohl keine Probleme dabei). Mit ein wenig Übung findet man die nummerierten Tasten im Schlaf und die kleinen Erhebungen auf der mittleren Taste helfen bei der Orientierung – ähnlich wie die kleinen „Hügel“ auf den F und J-Tasten der Keyboards. Razer legt der Packung auch noch Aufkleber dabei, die man auf die Tasten kleben kann und somit bei Bedarf eine weitere Orientierungshilfe bietet. Die restlichen 5 Tasten inkl. Mausrad befinden sich auf der Oberseite, davon 2 neben der Linksklick-Taste, welche ebenfalls gut erreichbar sind.
Generell ist die Razer recht ergonomisch geformt und verursacht auch bei längeren Sessions nicht wirklich Schmerzen in der Hand. Allerdings ist die Maus ausschließlich für Rechtshänder geeignet und meines Wissens nach gibt es keine Version für Linkshänder. Am Anfang ist es nur etwas gewöhnungsbedürftig, da die Maus quasi eine Ablage für den Ringfinger hat und der kleine Finger den Tisch berührt, aber das empfand ich recht bald als ziemlich angenehm. Die Tasten an sich reagieren gut auf mittleren Druck, ohne das man viel Kraft aufwenden muss und das Mausrad arbeitet auch sehr präzise. Einziges Manko meiner Meinung nach ist, dass die Auflagefläche der Maus schnell verunreinigt und die Gleitfähigkeit bei leicht verschmutztem Untergrund recht schnell negativ beeinflusst wird. Aber wer mit einem Mousepad spielt oder den Tisch einfach oft sauber hält wird keine Probleme haben. Gerade mit Gaming-Mousepads arbeitet die Naga hervorragend zusammen.
Technisch gesehen ist eigentlich auch alles im grünen Berreich, was den Laser angeht. Hier wurde ein 5600 DPI 3.5G Laser Sensor verarbeitet mit einer Poling Rate von 1000Hz und einer Reaktionszeit von 1ms. Das ist ordentlich und man kann auch ohne Probleme damit Ego-Shooter spielen ohne großartig Probleme mit der Präzision zu haben. Dennoch sind hier andere Mäuse einfach besser, da sie genauer arbeiten. Aber die Stärke der Maus sind MMOs und hier arbeitet sie wunderbar.
Verschleiß nach 3 Jahren
Nach den ganzen technischen Details will ich nun zum Kern meines Tests kommen: in welchem Zustand befindet sich die Razer Naga nach 3 Jahren mit hoher Nutzung? Ich muss sagen, dass Videospiele wirklich ein ganz großes Hobby von mir sind und ich so ziemlich jedes Blockbuster-Spiel gezockt habe – fast immer mit der Razer Naga. Egal ob es World of Warcraft, Battlefield 3, Star Wars: The old Republic oder Guild Wars 2 war…die Naga war immer mit dabei. So kann man sagen, dass die Tasten schon einer hohen Belastung ausgesetzt waren und immer noch sind, da ich die Maus im vollen Umfang benutze.
Von meinen alten Mäusen kenne ich es zB, dass irgendwann die Farbe einfach abgeht und sich weiße Flecken bilden nach einer Zeit. Das konnte ich bei der Naga nicht beobachten, da die Obefläche an keiner Stelle irgendwelche Abnutzungen zeigt. Die Maus besteht aber auch aus 2 unterschiedlichen Materialien. Die Oberseite besteht aus einem matten, etwas raueren Kunststoff der sich etwas wie Filz anfühlt – verhindert Abrutschen. An den Seiten wurde schwarzen, glattes Plastik verwendet. Nirgends an den Oberflächen kann man sehen, dass die Naga bereits 3 Jahre im Dienst ist. Bei der Steelseries WoW Gaming-Mouse weiß ich von einem bekannten zum Beispiel, das die Farbe schon nach ein paar Monaten abgegangen ist – und die Maus ist auch nicht gerade billig.
Die Tastenbeleuchtung funktioniert auch noch ohne Probleme. Auf dem Rücken der Maus befindet sich das Razer-Logo, das per pulsierendem Licht aufleuchetet. Auch hier gibt es keine Abnutzungen, es sieht immer noch wie neu aus.
Lediglich einige Verunreinigungen zwischen den Spalten der Tasten fallen ins Auge, die sich nur schwer säubern lassen. Mit Sicherheit könnte man das mit geeignetem Werkzeug auch entfernen. Negativ ins Auge fällt auch ein bisschen das Mauskabel bzw. die Verkleidung. Hier wurde nämlich ein Material verwendet, das ein bisschen an einen Schnürsenkel erinnert. Dort wo das Kabel an der Tischkante etwas schrubbt ist nämlich das Material etwas aufgegangen – das sieht ein bisschen aus wie ein sprödes Hanfseil. Aber das ist im Endeffekt nicht so wichtig, da man es ohnehin nicht wirklich sieht.
Aber kommen wir nun zum wichtigstem Aspekt: Funktionieren die Tasten noch?
Die 12 Seitentasten der Naga funktionieren noch wie am ersten Tag. Die Druckpunkte sind unverändert und reagieren gut und sind auch nicht ausgeleiert oder klemmend. Gerade die untere Reihe der Tasten war bei mir sehr oft in Benutzung, aber hier ist tatsächlich alles unverändert und reagiert wunderbar.
Die beiden Zeigefinger-Tasten zeigen auch noch keine wirklichen Ermüdungserscheinungen. Lediglich die Linksklick-Taste tendiert manchmal zu einem Doppelklick, obwohl man nur einfach klicken wollte – das ist aber auch die Taste mit der höchsten Nutzung. Es fällt aber nicht schwer ins Gewicht, da es nicht sehr oft passiert.
Am meisten erstaunt hat mich das Mausrad, den das war grundsätzlich immer das erste was bei meinen alten Mäusen mehr oder weniger den Geist aufgegeben hat. Es arbeitet immer noch präzise und ist kein bisschen „schwammig“. Das Rad rastet immer noch nach jeder Drehung ein und auch der Druckpunkt beim Klicken damit funktioniert tadellos. Großes Kompliment an die Qualität, das kenne ich so nämlich tatsächlich nicht und es ist auch immer ärgerlich, wenn das Mausrad quasi den Geist aufgibt.
Nur eine einzige Taste hat nach 3 Jahren noch einen kleinen Knacks bekommen. Und zwar handelt es sich um die Taste direkt neben der Linksklick-Taste. Die kleine Taste wird von mir als „Seite zurück“ im Browser verwendet, da sie gut erreichbar ist. Funktionieren tut die Taste immer noch und reagiert wunderbar auf Eingaben, aber sie ist bereits etwas eingedrückt und schließt nicht mehr mit der Kante des Maus-Rückens ab. Es stört aber nicht sonderlich, da man es auch kaum sehen kann beim Betrachten der Maus.
Fazit nach 3 Jahren Test
Ich weiß noch, dass ich wirklich damals sehr mit mir ringen musste im Laden, als ich vor der Naga stand. 89 Euro für eine Maus war wirklich schon eine Hausnummer und ich war anfangs wirklich etwas besorgt, dass die Maus auch schon nach einem Jahr den Geist aufgibt, wie meine vorherigen Mäuse. Es ist ja schon ein Unterschied, ob man 40 oder 90 Euro auf den Ladentisch legt, denn soviel kosten die meisten anderen Gaming-Mäuse im Schnitt.
Aber jetzt nach 3 Jahren muss ich sagen, dass die Maus mich vollkommen überzeugt hat. Kaum Verschleiß und immer noch wunderbar bedienbar und auch optisch sieht man der Naga ihr Alter kein bisschen an. Gerade bei Gamern sind 3 Jahre für ein Eingabegerät wirklich die Hölle was den Verschleiß angeht, aber bei dieser Maus ist noch immer alles funktionstüchtig. Ich weiß nicht, worin genau der Unterschied liegt oder welche Materialien hier verwendet worden sind, aber Razer hat hier wirklich eine qualitativ hochwertige Maus geschaffen mit der man auch lange Freude haben kann. Mittlerweile sind schon Nachfolger-Modelle erschienen wie die Razer Naga Hex oder die Razer Naga Molten, die eigentlich baugleich mit der alten Naga sind (zu erkennen an der blauen Beleuchtung). Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die neuen Mäuse qualitativ unterscheiden.
Der hohe Kaufpreis schreckt vielleicht am Anfang ab, aber dafür hat man auch lange Freude mit seiner Maus. Daumen hoch dafür Razer, länger als 1 Jahr hat bei mir noch keine Maus gehalten.