Early Access ist definitiv der große Trend der letzten beiden Jahre – statt ein fertiges Produkt zu kaufen erhält man gegen bare Münze Zugang zu Alpha / Beta Versionen von Spielen und kann theoretisch bei der Entwicklung mithelfen durch das eigene Feedback. Der andere Pluspunkt an dieser Art des Vertriebs ist, dass Entwickler unabhängiger von Puplishern werden und so Projekte auch auf eigene Faust finanzieren können. Crowdfunding und Early Access gehen oft Hand in Hand, jedoch gibt es auch schwarze Schafe. Wie vor rund einem Monat der Skandal um Earth: Year 2066 zeigte ist längst nicht gesagt, dass die Spiele auch wirklich fertig entwickelt werden. Es war also nur eine Frage der Zeit bis Steam bzw. Valve reagieren würden.
Vor etwas über einem Monat sorgte ein Skandal rund um Earth: Year 2066 große Kreise, da dieses Spiel über Early Access auf Steam vertrieben wurde. Der oder die Entwickler hinter dem Spiel starteten eine Crowdfunding Kampange auf IndieGoGo mit nur mäßigem Erfolg – etwa 160 Dollar wurden nur eingenommen. Im Gegensatz zu Kickstarter erhalten Supporter ihr Geld nicht wieder zurück auf der IndieGoGo Plattform, selbst wenn das angepeilte Ziel nicht finanziert werden kann und somit das Projekt scheitert.
Etwas später jedoch schafften es die Entwickler von Earth: Year 2066 über Steam Greenlight im Steam Shop zu landen und am Early Access Programm teilzunehmen. Der Knackpunkt an dem ganzen ist, dass das Spiel bestenfalls von einem Hobby Entwickler entwickelt worden sein kann – die Qualität deutete dies jedenfalls an. Es wurden Versprechungen gemacht, die niemals hätten erfüllt werden können und teilweise wurde auch mit fake Screenshots gezielt getäuscht. Das Echo lies nicht lange auf sich warten und viele Steam Nutzer beschwerten sich lautstark darüber. Steam zog die Notbremse, entfernte das Spiel au dem Shop und erstattete Käufern das Geld zurück. Und auf einmal wurde die goldene Zeit von Early Access und Crowdfunding erstmals von einem großen Schatten überdeckt.
Steams Reaktion
Ab diesem Zeitpunkt war klar, dass Steam auf irgend eine Art darauf reagieren müsste um sich selbst zu schützen. Nur als Beispiel: Sollte die DayZ Standalone aus irgendwelchen Gründen vor der Fertigstellung eingestellt werden, könnten Käufer genau wie bei Earth: Year 2066 ihr Geld zurückverlangen unter Umständen. Bedenkt man jetzt dabei, dass hier Millionen von Exemplaren über den digitalen Ladentisch gewandert sind wäre dies ein immenser wirtschaftlicher Schaden für die Betreiber für Valve. Man muss sich also absichern gegen so etwas.
Wie nun VentureBeat berichtet änderte Steam nun die FAQ zum Thema Early Access auf Steam. Wurde vorher noch impliziert, dass die Early Access Spiele auch irgendwann fertiggestellt werden, machte man nun klar deutlich, dass dies nicht immer der Fall ist. Steam sichert sich hiermit rechtlich ab, um nicht eventuell angeklagt werden könne Käufer zu täuschen.
Der Wortlaut in der neuen FAQ lautet ungefähr wie folgt:
Man sollte sich darüber bewusst sein, dass einige Entwickler-Teams ihre Projekte nicht beenden können.Sie sollten nur ein Early Access Spiel kaufen, wenn sie es in seinem derzeitigem Stadium spielen wollen
Somit hat Valve die Kunden offiziell gewarnt, dass der Kauf eines Early Access Titels auch mal ein Griff ins Klo sein könnte. Ich denke man sollte sich dessen bewusst sein, da momentan eine wahre Flut an derartigen Spielen auf Steam landet. Nicht aller Entwickler werden ihre Versprechen halten können und sicherlich wird nicht jedes Team die Arbeit beenden.
Ich persönlich jedenfalls stehe Early Access Spielen immer kritischer gegenüber.