Armored Warfare Open Beta
Das im Jahre 2010 erschienene World of Tanks läutete ein neues Genre der Mulitplayer Titel ein und führte uns ans Steuer von dicken Panzern aus der Ära rund um den Zweiten Weltkrieg. Nun sind schon einige Jahre ins Land gezogen und die Macher hinter World of Tanks haben sich mit ihrem Spielprinzip dumm und dämlich verdient. Dies liegt auch daran, dass es einfach keine wirkliche Konkurrenz gibt außer War Thunder, welches sich jedoch hauptsächlich auf Luftgefechte konzentriert. Mit Armored Warfare schickt nun Obsidian Entertainment einen neuen Herausforder in den Ring, um World of Tanks vom Thron zu stoßen.
Obsidian Entertainment? Die machen doch eigentlich Rollenspiele?
Das Entwicklerstudio hinter Armored Warfare gehört zu den Veteranen der Branche und dürfte vor allem Fans von Rollenspielen ein Begriff sein. Die amerikanische Spielschmiede entwickelte unter anderem Fallout: New Vegas, Star Wars – The Old Republic II: The Sith Lords, Neverwinter Nights 2 und das erst dieses Jahr erschienene und hochgelobte Pillars of Etirnity.
Mit Armored Warfare geht das Studio nun gänzlich andere Wege. Und nach einigen Tagen Probespielen der Open Beta Version und vielen Panzerschlachten muss ich sagen, dass sie ein Händchen für dieses Genre haben.
Das Grundprinzip von Armored Warfare unterscheidet sich nicht von World of Tanks, sogar viele Elemente der Steuerung und Bedienung wurden sehr ähnlich gestaltet. 2 Teams (15vs15) treten in jeder Runde gegeneinander an und kämpfen um den Sieg. Siegreich ist, wer das gesamte Gegnerische Team eliminiert oder aber die feindliche Basis einnimmt. Im Gegensatz zu den anderen Konkurrenten dieses Genres stehen bei Armored Warfare außerdem noch PvE (Menschen gegen KI) Missionen zum Angebot. Hierbei treten 5 Spieler gemeinsam gegen von der KI gesteuerte Fahrzeuge an und müssen bestimmte Missionen erfüllen.
Den Spielern stehen dabei unzählige unterschiedliche Panzertypen zur Verfügung, die nach und nach freigespielt werden. Mit dabei sind auch einige deutsche Panzer, wie beispielsweise Leopard 1 und 2, Panzerhaubitze 2000 und das Wiesel. M1 Abrams, T-90 und sogar der polnische Prototyp PL-01 sind ebenfalls im Spiel. Es befinden sich bereits mehr als 25 Fahrzeuge im Game und dies wird sicherlich mit der Zeit noch erweitert werden. Die Panzer selbst sind sehr detailliert dargestellt, was vor allem Fans der Stahlungeheuer erfreuen wird.
Jeder einzelne Panzer kann durch im Spiel erhaltene Erfahrung nochmals aufgewertet und verbessert werden. Neue Kanonenrohre, Stoßdämpfer, bessere Muntion – nach und nach wird die Kampfleistung erhöht.
Unterschiedliche Klassen
Den Panzern fallen dabei unterschiedliche Rollen zu. Schwere Kampfpanzer agieren quasi als Frontschweine, Leichte Panzer erspähen das gegnerische Team, Panzerjäger versuchen feindliche Panzer möglichst aus der Entfernung auszuschalten und die Artillerie verteilt gezielte Schläge über sehr hohe Entfernungen. Das kennt man so auch schon von World of Tanks, aber dennoch spielt sich Armored Warfare actionlastiger, auch wenn hier sehr viel Simulation dahinter steckt.
Der höhere Action Anteil liegt vor allem darin begründet, dass die modernen Panzer im Spiel schlichtweg viel schneller und agiler sind. Hinzu kommen noch die Spezialfähigkeiten der einzelnen Panzerklassen. Späher können Ziele via Laser markieren, der markierte Panzer nimmt daraufhin mehr Schaden durch den Beschuss des eigenen Teams. Die Kampfpanzer hingegen können eine Nebelwand abfeuern, um sich kurzzeitig zu verbergen.
Die maximal 10 Minuten langen Runden werden jeweils auf zufälligen Karten ausgetragen und spielen sich jedes mal komplett anders. Für genügend Dynamik sorgt das Spiel auf jeden Fall und ist dabei hoch motivierend, da man sich Verbesserungen oder gar neue Panzer freispielen möchte.
Armored Warfare – eine Augenweide dank CryEngine
Unter der Haube von Armored Warfare werkelt die leistungsstarke CryEngine. Damit sieht der Panzer-Simulator umwerfend gut aus. Feuern die Panzer, so wird die Druckwelle des Schusses sichtbar und nahe Glasscheiben zerspringen, von Panzern geschrammte Gebäude nehmen Schaden, Sand wird von den Ketten der Panzer hoch gewirbelt. Schaut man genau hin entdeckt man viele schöne Details. Armored Warfare ist wirklich ein wunderschön anzusehendes Spiel.
Auch die Soundkulisse gefällt sehr. Steht man mit seinem Panzer neben einem Öl-Silo, hört man darin die Flüssigkeit blubbern. Bäume knarzen vor sich hin und auch die Sounds der Motoren und Kanonen gefällt.
Wer also ein wenig Faszination für Panzer teilt sollte auf jeden Fall einen Blick auf die kostenlose Beta von Armored Warfare werfen. Das Spiel selbst kostet keinen Cent und passiert auf dem Free2Play System, welches bisher extrem fair gehalten wird. Durch den Kauf von Gold durch Echtgeld im Spiel beschleunigt man lediglich seinen Fortschritt im Spiel oder kann optische Veränderungen übernehmen. Spielerische Vorteile hat man durch den Einsatz von Echtgeld gegenüber anderen Spielern nicht. Und das wird hoffentlich auch so bleiben.
Ich hatte bisher eine Menge Spaß mit dem Spiel, auch wenn ich nicht der größte Fan von Panzern bin. Aber vorsicht: das Spiel kann süchtig machen.
Bildquelle: my.com