Vor einigen Tagen veröffentlichte Steam ein neues Update unter dem Namen Discovery, welches in erster Linie den Shop Bereich der digitalen Vertriebsplattform überarbeitet hat. Im Vordergrund steht dabei der Gedanke, dass Steam eher auf die Geschmäcke des individuellen Nutzers eingeht. Die Plattform untersucht dabei das eigene Nutzungs-, Such- und Kaufverhalten und unterbreitet darauf basierend Vorschläge für Videospiele. Kennt man alles im Prinzip schon von Amazon, Google und ähnlichen Unternehmen. Spiele zu finden ist nun deutlich einfacher, selbst wenn man den Namen eines Spieles mal nicht kennt kann man nun einfach über Tags danach suchen (bspw.: Weltraum, Koop, Multiplayer, Simulation,…).
Ein weiteres Feature des Discovery-Updates ist das Kuratoren-Systems, welches auch zeitgleich zu ersten Missbräuchen führte. Bei dem Kurator-System handelt es sich lediglich um auf der Startseite des Shops auftauchende Meinungen zu Videospielen von diversen Steam-Nutzern. Kurator bei Steam kann jeder werden, der mindestens 10 solcher Bewertungen zu unterschiedlichen Spielen verfasst hat – eine denkbar niedrige Hürde. Zählt man erstmal als Kurator taucht die Meinung im Steamshop auf und per Mausklick kann man dem Kurator auf Twitter folgen.
Trolle und Schleichwerbung
Das es nicht lange dauerte, bis dieses System missbraucht wird hätte man sich eigentlich vorab denken können. Unter den Kuratoren tauchten mittlerweile Keystore-Händler auf, die das System als Werbung für ihre eigenen Plattformen nutzten. Und wie es im Internet nun mal so ist folgten die Trolle auch direkt, welche einfach hetzerische oder herablassende Meinungen verfassten, aber dennoch als Kuratoren auftauchten.
Steam reagierte natürlich darauf und sperrte etwaige Trolle oder andere Personen, die das System untergruben – quasi per Hand. Sollte das US-Amerikanische Unternehmen allerdings keine Filter-Technologie einsetzen oder den Zugang erschweren, dürfte sich dies wohl sehr schnell zu einem Kampf gegen Windmühlen entwickeln. Wie so oft in der Videospiel-Szene steht sich die Community (bzw. kleine Spilltergruppen) selbst im Weg.
Tausende Nutzer ausgesperrt wegen veralteter Technologie
Kleine Randnotiz des Updates: Ein im Ende August vorangegangenes Update sperrte mehrere Tausend Nutzer von Steam aus, da der Steam-Client Prozessoren mit SSE2 Befehlssatzerweiterungen fortan vorausgesetzt hatte. Dies betrifft CPUs der Baureihe Pentium 3 und Athlon XP (und darunter). Bereits im Mai geschah etwas ähnliches, dennoch wurde dies via Patch behoben und Leute mit alten PC erhielten wieder Zugang zum Client. Jedoch scheint es nicht so, als ob Steam diesmal nochmals nachbessern wird. Zwar handelt es sich dabei nur um einen kleinen Bruchteil der Nutzer, die noch auf derartige Systeme nutzen, aber dennoch bot Steam stets Support.