Lange haben die Fans des MMORPG Primus World of Warcraft warten müssen, aber dann war es heute Nacht endlich soweit. Der Startschuss zur fünften Erweiterung Warlords of Draenor fiel und lies die Horden an Spielen auf den neuen Content los. Gleichzeitig wird WoW den zehnten Geburtstag in wenigen Tagen feiern.
Die Story um das neue Addon ist allerdings auf den ersten Blick etwas konfus und ist erstmal nicht nachvollziehbar. Warum ist die Scherbenwelt – auch als Draenor bekannt – nicht mehr zerstört und wieso flitzen lauter bekannte Orks auf der Mattscheibe herum, die eigentlich größtenteils schon ins virtuelle Gras gebissen haben laut Geschichte? Und welche neuen Features bringt das Addon? Ich habe mich mal schlau gemacht
Die Story von Warlords of Draenor
Storys rund um Zeitreisen haben den Nachteil, dass sie oftmals sehr unübersichtlich und konfus auf den ersten Blick sind. Wen die Geschichte von Warcraft nicht interessiert sollte den folgenden Abschnitt überspringen.
Warlords of Draenor knüpft direkt an die Geschehnisse aus Mists of Pandaria an. Garrosh Höllenschrei übernahm die Führung der Horde, als Thrall während des Kataklysmus die Führung an ihn abgab. Garrosh war im Gegensatz zu Thrall nie wirklich als Pazifist bekannt und kippte ständig neues Öl ins Feuer wenn es um den schwellenden Krieg mit der Allianz ging. Garrosh wurde von seiner Gier nach Macht korrumpiert und führte dazu, dass er die Macht eines alten, toten Gottes an sich riss. Die restliche Horde und die Allianz gingen gegen den durchgeknallten, ehemaligen Anführer der Horde vor. Somit wurde Garrosh das Haupt Antagonist von Mists of Pandaria und der Endboss der Erweiterung.
Im Endeffekt wurde Garrosh besiegt, wurde allerdings nicht getötet. Er wurde in Ketten gelegt und sollte vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Dazu kam es jedoch nicht, da er vor seiner Verurteilung befreit wurde von seinen eigenen Anhängern und mit Hilfe des schwarzen Prinzen und des Bronze-Drachen Kairozdormu (Bronzene Drachen sind die witzigen Echsen, die ständig durch die Zeit reisen). Mit Hilfe eines mächtigen Artefaktes reist Garrosh zurück nach Draenor – die Heimatwelt der Orks. Allerdings reist er dabei 35 Jahre zurück in die Vergangenheit, noch bevor die Orks in Azeroth durch das Dunkle Portal einfielen und durch Dämonen der Brennenden Legion verderbt wurden.
Somit bewegt sich Garrosh in einer alternativen Zeitlinie und wie man es im Intro zu Warlords of Draenor sehen kann verhindert er, dass die Orks von der Brennenden Legion verderbt werden. Garrosh überzeugt die legendären Anführer der Orks davon, dass sie nicht das Blut des Dämonen trinken sollen und weiterhin eigenständig bleiben sollen (darunter seinen eigenen Vater, Grommash Höllenschrei). Gemein besiegen sie den General der Brennenden Legion Mannoroth, welcher die Orks mit seiner Gabe besudeln wollte und die Orks zu seinen Dienern machen wollte.
Die Anführer der Orks schlossen sich zusammen und gründeten die Eiserne Horde und machten sich auf den Weg mit gemeinsamen Kräften Azeroth zu erobern.
Wieso aber haben der Bronze-Drache und der Schwarze Prinz Garrosh geholfen zu fliehen? Der Schwarze Prinz, auch als Wrathion bekannt ist der letzte lebende Angehörige des schwarzen Drachenschwarms, dem auch Todesschwinge angehörte. Jedoch wurde Wrathion nicht von den alten Göttern korrumpiert und nimmt seine Aufgabe ernst Azeroth zu schützen. In der Befreifung von Garrosh sieht er eine Chance darin, die kommende Rückkehr der Brennenden Legion Einhalt zu bieten, denn eine Arme aus Orks stellt eine ernstzunehmende Streitmacht dar.
So viel zur etwas konfusen Story.
Die Features von Warlords of Draenor
Wie immer ist das neuste Addon zu World of Warcraft vollgepackt mit neuen Inhalten, Quests und kleinen, aber durchaus feinen Änderungen.
Neue Levelobergrenze
Stieg die Levelobergrenze in Mists of Pandaria von 85 auf 90, gibt es diesmal ganze 10 Level mehr. Die neue Maximalstufe beträgt Level 100 und sollte in ein paar Tagen bei normaler Spielzeit erreichbar sein.
Keine neuen Skills
Neue Fähigkeiten wird es nicht wirklich geben. Einige Klassen erhalten durch die neuen Level 100 Talente neue Skills, allerdings sind diese meistens passiv. Die Zauberbücher waren ohnehin schon bei vielen Klassen überladen mit Fähigkeiten und das Interface platzte damals schon aus allen Nähten.
Auf neue Skills hat man in Warlords of Draenor verzichtet. Die meisten Klassen kämpfen ohnehin schon mit überfüllten Zauberbüchern. Einige Klassen erhalten jedoch durch das Level 100 Talent unter Umständen eine neue Fähigkeit, jedoch sind diese oftmals einfach nur passiv.
Allerdings wird es mit jedem Stufenaufstieg nun eine passive Verbesserung für die aktuellen Fähigkeiten geben.
Kleine Überarbeitungen am Interface und Überarbeitung der Classic Charaktere
Bereits mit dem Pre-Patch kamen einige kleine Verbesserungen rund ums Inventar und das Interface ins Spiel. So gibt es beispielsweise nun ein eigenes Interface für Spielzeuge, die PvP Seite wurde überarbeitet, die Taschen verfügen über eine eigene Sortierfunktion und ein Lager für Materialien wurde hinzugefügt. Quest-Items werden fortan nicht mehr im Inventar abgelegt und verstopfen somit die wertvollen Taschenplätze nicht mehr. Außerdem wurde die maximale Höhe an Stacks von einigen Items drastisch erhöht. Eine Menge Komfort hält also Einzug in WoW.
Bereits
Wegfallende Stats, Sockel, Umschieden und Rüstungen
Blizzard hat mal wieder die Axt geschärft und einen Kahlschlag in Richtung der Stats rausgehauen. Einige Stats sind nämlich aus dem Spiel verschwunden. Waffenkunde, Trefferwertung, Parieren und Ausweichen gibt es nicht mehr. Dafür sind einige neue Stats ins Spiel gekommen wie Vielseitigkeit, Bonusrüstung, Lebensraub und Bewegungsgeschwindigkeit. Mit dem Pre-Patch wurden bereits die Werte angepasst – weniger HP, und weniger Schadenszahlen. Aber auch die NPC Werte wurden natürlich angepasst. Man wollte der Inflation vorbeugen in Sachen Lebenspunkte und ausgeteiltem Schaden: Statt Zahlen in den Hunderttausenden hat man jetzt nur noch Werte im Zehntausender-Bereich
Bei den Juwelen und Sockeln gibt es auch Neuerungen. Nur noch sehr wenige Items sollen überhaupt einen Sockel besitzen und Metagems und Sockelboni verschwinden ebenfalls aus dem Spiel.
Das leidige Thema mit dem Umschieden gehört nun auch der Vergangenheit an, denn diese Mechanik wurde ebenfalls aus dem Spiel entfernt.
Auch bei den Sets wird es eine Neuerung geben. Brauchte man damals für jede Klassen-Rolle ein eigenes Set, benötigt man heute nur noch eins. Denn die Rüstung passt sich der aktivierten Skillung (Primäre Stats wechseln).
Neue PvP Zone ohne Einschränkungen und Prüfung des Gladiators
Am der nordöstlichen Küste des Tanaan-Dschungels wird es eine Open World PvP Zone geben, ohne Einschränkungen in Sachen Mitspieler (wie man es beispielsweise aus Tausendwinter kennt). Allerdings soll es hier kein klares Ende und keinen klaren Anfang geben. Ziele werden je nach aktueller taktischer Situation richten und je näher man an die gegnerische Festung gelangt, desto schwieriger werden die Aufgaben. Das alles wird über Cross-Realm verbunden sein, so dass immer genügend Spieler zur Verfügung stehen sollten.
Die Prüfung des Gladiators richtet sich hingegen an die Arena Spieler. Das System erinnert stark an die Arena Tunier Server: Spieler erhalten einmal die Woche Zugang zu diesem Wettbewerb, bei dem sie mit gleichwertiger Ausrüstung gegeneinander antreten und um Belohnungen kämpfen.
Nach Jahren endlich da – das Housing
Spieler forderten dieses Feature schon seit den ersten Monaten von WoW. Blizzard machte den Spielern wenig Hoffnung, dass das Housing endlich ins Spiel kommen würde. Aber nun ist es soweit und Spieler können sich nicht nur ein Haus bauen, sondern direkt eine komplette Garnison samt eigenen NPCs, Quests und anderen nützlichen Dingen. Doe Garnison selbst ist erweiterbar und bringt auch in Sachen Handwerk Vorteile. Man soll auch mit Freunden untereinander Ressourcen handeln können.
Aber das alles gilt es selbst herauszufinden.
Raids und Dungeons
Wie immer wird es einen Haufen Instanzen und Raids geben. Zu Anfang werden 7 Dungeons zur Verüfgung stehen, welche auf Normal und Heroisch gespielt werden können und dazu noch 2 Raid.
Neu sind allerdings die variablen Raids. Sobald man mindestens 10 Leute in der Gruppe hat passt sich die Schwierigkeit des Raids an die Anzahl der Mitglieder an bis zu einem Maximum von 25 Spielern. Ausnahme ist hier der ebenfalls relativ neue mystische Modus, bei dem man mindestens 20 Leute in der Gruppe haben muss.
Alles in allem bietet das Addon neben der neuen Welt Draenor viele Neuerungen die vor allem auf den Komfort abzielen. Warlords of Draenor wird sicherlich wieder einmal für einige Monate fesseln können.